Auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau (AGGF) diskutierten Grünlandexperten über aktuelle Themen. Hier einige Schlaglichter.
Wildwiederkäuer pflegen Grünland
In Gebieten mit hohen Grünlandanteilen spielen Weidenutzung und Landschaftspflege eine wichtige Rolle. Um zu prüfen, ob sich Wildtiere für die Nutzung von Moorstandorten eignen, führten Wissenschaftler am Versuchsstandort Paulinenaue in Brandenburg Versuche durch. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob die Tiere in unterschiedlichen Besatzdichten einen Pflegeeffekt erzielen. Die Forscher achteten besonders darauf, wie sich der Besatz auf Wildkräuter, Bodenverdichtungen und die Gräserzusammensetzung auswirkt.
Die Ergebnisse: Selbst geringe Besatzdichten von weniger als 0,5 GV/ha erreichten einen erstaunlichen Pflegeeffekt. Auf der Dauergrünlandnarbe und auf nicht mehr genutzten Flächen äste das Damwild nahezu 100% der Blüten- und Samenstände ab. Das verminderte die Ausbreitung unerwünschter Arten effektiv. Dieser Effekt verstärkte sich bei höheren Besatzdichten. Sogar Ampfer ließ sich zurückdrängen. Die hohe Aktivität der Damtiere kombiniert mit ihrem sehr festen Tritt kommt auch der moorschonenden Bodenverdichtung zugute.