Jede Lockerung vergrößert den Anteil von Hohlräumen – eine Pflugfurche z.B. schafft 30% mehr Krumenvolumen. Durch den besseren Luftzutritt erwärmt sich der Boden schneller. Zudem trocknet der Horizont schneller ab, was unter (zu) feuchten Bedingungen positiv sein kann, um z.B. im Frühjahr trocken bestellen zu können. Eine rauere Oberfläche nimmt Niederschläge besser auf, auch Frost dringt schneller und tiefer in eine Winterfurche ein (Frostgare).
Die Nachteile von Hohlräumen sind eine schnellere Austrocknung des Bodens, Erosion von Feinerde (Ton, Schluff) bei Regen, eine geringe Tragfähigkeit und damit eine höhere Verdichtungsgefahr durch Lasten sowie eine schlechte Wurzelbildung durch fehlenden Bodenkontakt. Weil Hohlräume die Porenkontinuität unterbrechen, können Wasser und Nährstoffe weder kapillar aufsteigen, noch aus einer darüber liegenden krümeligen Schicht infiltrieren.
Um den Anteil an Hohlräumen zu minimieren, muss man gelockerten und gepflügten Boden so tief rückverfestigen, wie er vorher gelockert wurde. Aus pflanzenbaulicher Sicht muss der Pflugfurche oder dem tiefen Lockern mit dem Grubber ein Ringpacker folgen. Dieser schneidet bei ausreichend großem Durchmesser und scharfen Ringen tief genug ein, um den Boden von unten fest nach oben locker werdend rückzuverdichten. Bei größeren Drillbreiten, die keinen Frontpacker vor dem Schlepper zulassen, muss der Packer am Pflug oder hinter dem Grubber hängen. Nach einer krumentiefen, ganzflächigen Lockerung lassen sich reine Sandböden, aber auch tonige Böden schlecht rückverfestigen.
Tief gelockerte Fahrgassen oder Untergrundverdichtungen können nicht ausreichend rückverfestigt werden. Es bleiben luftgefüllte Hohlräume, in die Feinerde durch Niederschläge erodieren kann. Das verschlechtert die Kationenaustauschkapazität (KAK) im oberen Krumenbereich und schränkt die nutzbare Feldkapazität (nFK) ein. Durch erneutes Befahren können neue und auch tiefere Schadverdichtungen entstehen. Untergrundverdichtungen sollte man nur in schmalen Streifen vor einer tief wurzelnden Kultur aufbrechen. Um nicht immer wieder die gleichen Probleme mit schlechten Kompromissen lösen zu müssen, empfiehlt es sich, die Ursachen von Schadverdichtungen so gut es geht zu beseitigen.
Das häufig praktizierte tiefe Aufreißen von Fahrgassen ist eher kontraproduktiv – insbesondere, wenn diese danach austrocknen und Ausfallgetreide sowie Ausfallraps nicht auflaufen können. Sinnvoller ist es, nur die Fahrgassen in zwei Schritten bis auf Krumentiefe mit dem Grubber zu lockern und dabei einen Packer mitlaufen zu lassen.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Jede Lockerung vergrößert den Anteil von Hohlräumen – eine Pflugfurche z.B. schafft 30% mehr Krumenvolumen. Durch den besseren Luftzutritt erwärmt sich der Boden schneller. Zudem trocknet der Horizont schneller ab, was unter (zu) feuchten Bedingungen positiv sein kann, um z.B. im Frühjahr trocken bestellen zu können. Eine rauere Oberfläche nimmt Niederschläge besser auf, auch Frost dringt schneller und tiefer in eine Winterfurche ein (Frostgare).
Die Nachteile von Hohlräumen sind eine schnellere Austrocknung des Bodens, Erosion von Feinerde (Ton, Schluff) bei Regen, eine geringe Tragfähigkeit und damit eine höhere Verdichtungsgefahr durch Lasten sowie eine schlechte Wurzelbildung durch fehlenden Bodenkontakt. Weil Hohlräume die Porenkontinuität unterbrechen, können Wasser und Nährstoffe weder kapillar aufsteigen, noch aus einer darüber liegenden krümeligen Schicht infiltrieren.
Um den Anteil an Hohlräumen zu minimieren, muss man gelockerten und gepflügten Boden so tief rückverfestigen, wie er vorher gelockert wurde. Aus pflanzenbaulicher Sicht muss der Pflugfurche oder dem tiefen Lockern mit dem Grubber ein Ringpacker folgen. Dieser schneidet bei ausreichend großem Durchmesser und scharfen Ringen tief genug ein, um den Boden von unten fest nach oben locker werdend rückzuverdichten. Bei größeren Drillbreiten, die keinen Frontpacker vor dem Schlepper zulassen, muss der Packer am Pflug oder hinter dem Grubber hängen. Nach einer krumentiefen, ganzflächigen Lockerung lassen sich reine Sandböden, aber auch tonige Böden schlecht rückverfestigen.
Tief gelockerte Fahrgassen oder Untergrundverdichtungen können nicht ausreichend rückverfestigt werden. Es bleiben luftgefüllte Hohlräume, in die Feinerde durch Niederschläge erodieren kann. Das verschlechtert die Kationenaustauschkapazität (KAK) im oberen Krumenbereich und schränkt die nutzbare Feldkapazität (nFK) ein. Durch erneutes Befahren können neue und auch tiefere Schadverdichtungen entstehen. Untergrundverdichtungen sollte man nur in schmalen Streifen vor einer tief wurzelnden Kultur aufbrechen. Um nicht immer wieder die gleichen Probleme mit schlechten Kompromissen lösen zu müssen, empfiehlt es sich, die Ursachen von Schadverdichtungen so gut es geht zu beseitigen.
Das häufig praktizierte tiefe Aufreißen von Fahrgassen ist eher kontraproduktiv – insbesondere, wenn diese danach austrocknen und Ausfallgetreide sowie Ausfallraps nicht auflaufen können. Sinnvoller ist es, nur die Fahrgassen in zwei Schritten bis auf Krumentiefe mit dem Grubber zu lockern und dabei einen Packer mitlaufen zu lassen.