Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aus dem Heft

Nützlinge – große Dienste von kleinen Insekten

Lesezeit: 3 Minuten

Wer denkt, dass Nützlinge gegen Schädlinge im Ackerbau kaum etwas ausrichten können, der irrt. Denn die natürlichen Feinde von Rapsglanzkäfer, Blattlaus und Co. sind zwar klein und häufig unsichtbar unterwegs. Dennoch leisten sie Großes: So kann eine einzelne Marienkäferlarve pro Tag z.B. bis zu 200 Blattläuse vertilgen. In Deutschland gibt es von diesen Läusejägern rund 80 Arten.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zwei Gruppen von Nützlingen


Generell lassen sich Nützlinge in zwei Gruppen unterteilen:


Räuber: Bedeutende Blattlausvernichter sind neben Marienkäfern und ihren Larven auch die Larven von Florfliegen, Schwebfliegen und Weichkäfern. Sie fressen vor allem Blattläuse oder saugen sie aus. Aber auch Laufkäfer, Kurzflügler und Spinnen dezimieren Schädlinge.


Parasitoiden: Schlupfwespen sind bekannt dafür, Blattläuse anzustechen und Eier darin abzulegen. Dort entwickeln sich Schlupfwespenlarven. Der Wirt, demnach die Blattlaus, stirbt dabei ab. Doch nicht nur Blattläuse sind Wirte für die Schlupfwespen, sondern auch Rapsschädlinge. Allein auf den Großen Stängel- und Gefleckten Kohltriebrüssler, Rapsglanzkäfer, Kohlschotenrüssler und -mücke sowie den Rapserdfloh sind über 80 verschiedene Schlupfwespenarten spezialisiert.


Als Parasit können zudem Pilze und Nematoden bestimmte Schädlinge befallen.


Was leisten Nützlinge?


Besonders aktiv sind die Nützlinge, wenn viel Nahrung vorhanden ist – demnach vor allem von Mai bis Juni. Dass sich auf Rapsschlägen dann bis zu 40 verschiedene Laufkäferarten und mehr als 100 Kurzflügelkäfer/m² tummeln können, fanden Forscher des Julius Kühn-Instituts (JKI) und der Uni Göttingen heraus. Im Weizen entdeckten die Wissenschaftler mehr als 100 Kurzflügelkäfer, 20 Laufkäfer und 100 Spinnen/m². Auch in Rüben sind Nützlinge stetig im Dienst.


Normalerweise reguliert sich das Ökosystem quasi selbst. Kommen jedoch Insektizide zum Einsatz, können auch Nützlinge absterben.


Wie helfen?


Wichtig ist, die natürlichen Feinde nicht durch breit wirksame Insektizide zu schädigen. Gegen z.B. Blattläuse in Getreide sollte man zu frühe Insektizideinsätze und eine zu häufige Anwendung von Pyrethroiden vermeiden.


Das Problem der Pyrethroide: Die Kontaktwirkstoffe liegen als Kristalle auf den Blättern, Insekten nehmen sie mit ihren Füßchen auf und sterben daran – nicht nur Blattläuse, sondern auch ihre Feinde. Deshalb baut sich zügig neuer Befall auf. Meist wird dann wieder ein Pyrethroid eingesetzt. Die Folge: Die Resistenzen nehmen zu!


Gehen Sie daher z.B. gegen Getreideblattläuse mit nützlingsschonenden Insektziden vor. Diese fördern die Selbstregulation und beugen einer zweiten Befallswelle im Bestand vor.


friederike.mund@topagrar.com

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.