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Ökoboom: Jetzt steigen auch die Ackerbauern ein

Lesezeit: 3 Minuten

In den letzten zwei Jahren haben so viele Ackerbauern auf den ökologischen Anbau umgestellt wie noch nie. Vor allem intensive, viehlose Betriebe suchen diese Herausforderung.


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Es ist noch nicht lange her, da warben die Bioverbände händeringend um umstellungswillige Ackerbauern. Denn die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Marktfrüchten steigt seit Jahren an und durch die zuletzt starke Umstellungswelle in der Milchviehhaltung und bei der Veredlung wuchs auch der Bedarf an Biofuttermitteln deutlich. „Mit der Erzeugung von Biogetreide sind wir nicht hinterher gekommen“, sagt Martin Bär von Naturland in Baden-Württemberg.


Zweistelliges Wachstum:

Mittlerweile wendet sich das Blatt. Die Verbände verbuchen seit 2016 bei der bewirtschafteten Fläche ein zweistelliges Wachstum (Übersicht): Bei Naturland stieg sie allein in Bayern 2017 um 12% gegenüber dem Vorjahr an. Bei Bioland waren es sogar 18%. Der Schwerpunkt liegt dabei sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg im Norden.


Die Bandbreite der umstellenden Betriebsstrukturen sei groß, so die Berater. Auffallend sei allerdings, dass immer häufiger große, vorher recht intensiv wirtschaftende Ackerbauern Interesse am Ökolandbau zeigen. Die Anbauverbände begrüßen das. Martin Bär von Naturland betont: „Meist gehören solche Betriebe schon zu den besseren. Sie haben es im Ökolandbau leichter, denn auch hier sind saubere unkrautfreie Bestände letztlich das Ziel.“


Allzu oft begegne er bei Neueinsteigern dem Vorurteil, dass man mit heillos verunkrauteten Flächen rechnen müsse. „Mit einer angepassten Fruchtfolge, einer intensiven Beobachtung der Bestandsentwicklung und vorausschauendem Arbeiten, bekommt man Unkräuter in der Regel gut in den Griff“, sagt Bär. In vielen Betrieben spiele der Pflug wieder eine größere Rolle als vorher im konventionellen Ackerbau.


Woher kommen die Nährstoffe?

Vor allem im viehlosen Ackerbau ist eine durchdachte Fruchtfolge wichtiger denn je: „Ziel muss sein, alle Kulturen aus der eigenen Fruchtfolge heraus zu ernähren. Daher gilt es, Haupt- und Zwischenfrüchte sowie Bearbeitungsmaßnahmen so zu kombinieren, dass sich Nährstoffe anreichern, über den Winter konserviert und in der Folgefrucht bei Bedarf wieder mobilisiert werden“, so Erhard Gapp, Ackerbauberater bei Bioland in Bayern.


Für Betriebe ohne eigenen organischen Dünger sei zudem eine Kooperation mit einem Tierhalter, der Gülle oder Mist liefert, sehr vorteilhaft. Um in Gunstlagen die Vorteile einer breiten Fruchtfolge ausschöpfen zu können, aber natürlich auch, um den Markt mit der gefragten Ware bedienen zu können, müssten Umsteller auch bereit sein, zu investieren, so die Experten. Zum Beispiel in Technik für die mechanische Bodenbearbeitung oder in Lagerraum.


Nachfrage steigt weiter:

Die steigenden Mengen nimmt der Markt auf, die Preise sind z.B. bei Naturland mit über 300€/t netto ab Station für alle Produkte auf hohem Niveau. „Wir verzeichnen bei fast allen Kulturen eine steigende Nachfrage“, so Bär. Besonders gesucht seien Roggen, Hafer und Braugerste sowie Zuckerrüben, Sonnenblumen oder Raps. Vor der Entscheidung für eine Fruchtfolge sollte man sich unbedingt mit seinem Marktpartner abstimmen. Und zwar schon vor der Umstellung, da sich z.B. Dinkel, Roggen und Kartoffeln als Umstellungsware nur schwer vermarkten lassen.


Ein weiteres Problem sind bisher regional die fehlenden Lager-, Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen für die neue Bioware. Erhard Gapp: „Diese Strukturen müssen wir voranbringen, um das Angebot optimal im Markt unterzubringen.“


Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com

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