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Phoma-Problem droht

Lesezeit: 3 Minuten

Es spricht einiges dafür, dass in diesem Frühjahr Phoma zum Problem werden könnte. Denn auf den Altrapsflächen hat je nach Sommerniederschlägen eine schnelle Phoma-Ascosporen-Entwicklung stattgefunden. In Westdeutschland waren bereits ab Mitte September erste Blattsymptome zu beobachten. Auch im Osten Deutschlands trat früher Befall, oft ab Anfang Oktober, auf. Mitte November war auf vielen Schlägen ein extrem hoher Blattbefall fast auf jeder Pflanze zu sehen. Mit Fungizideinsätzen um den 8. bis 15. Oktober war die effektivste Wirkung zu erzielen.


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Aufgrund der warmen Witterung im Herbst und über Winter ist der Pilz mittlerweile weit entwickelt. Der Termin einer beginnenden Vermorschung am Wurzelhals lässt sich durch Aufsummieren der Tagesdurchschnittstemperatur ab Befallsbeginn einschätzen. So ist mit ersten Symptomen am Wurzelhals ab ca. 1800°C-Tage zu rechnen. Je früher der Raps diese Phase erreicht, umso mehr Schaden kann Phoma verursachen. Für den Standort Münster errechnet sich bis zum 15. Februar eine Summe von 1260°C-Tage, für Leipzig bei etwas späterem Befallsbeginn von 980°C, für Teterow von 940°C.


Derart weit entwickelte Temperatursummen sind in den letzten Jahren nie aufgetreten. Inwieweit Phoma 2016 eine ertragliche Bedeutung bekommt, hängt vor allem von der Feuchte im Frühjahr und Frühsommer ab. Trockene Witterung bremst, sehr feuchte fördert den Befall. Zudem hat die Sortentoleranz großen Einfluss. Viele Sorten haben eine sehr gute Toleranz, sodass der Befall am Wurzelhals verzögert bzw. weniger stark auftritt.


Fungizidbehandlungen im Frühjahr können neue Infektionen verhindern. Befall lässt sich nicht mehr stoppen. Trotzdem darf man ein verzögertes Pilzwachstum mit besserer Fitness der Pflanzen und eine verbesserte Standfestigkeit der Bestände erwarten. Abhängig vom Vegetationsstart und vor allem von den Feuchteverhältnissen sind die Maßnahmen nun zu planen. Sehr frühe Behandlungen um Ende Februar bis Anfang März sind nötig, wenn die Witterung frühes Wachstum bei hoher Feuchte (viel Regen) erlaubt. Bei spätem Start und sonniger, sehr trockener Witterung sollten Sie Fungizide, wenn überhaupt, auch spät mit reduzierter Menge einsetzen.


Unter feuchten Bedingungen ist viel Wert auf eine gute Phomawirkung zu legen. In dichten, langen Sorten sollten Sie zudem auf eine gute wachstumsregulatorische Wirkung achten. Toprex wäre hierfür sehr geeignet, gefolgt von Tilmor und Ampera. Folicur bzw. Orius, Caramba oder Matador bringen eine mittlere Wirkung gegen Phoma mit guter Einkürzung. Carax ist etwas schwächer gegen Phoma, bringt aber neben Toprex die stärkste Einkürzung. Efilor ist sehr gut gegen Phoma geeignet, aber schwach in der Einkürzung.


Mit Kombinationen aus z.B. Tilmor + Ampera oder Carax + Efilor lassen sich individuelle Wirkungsschwerpunkte optimieren. Unter extremer, für Phoma günstiger Witterung können auch Doppelanwendungen von z.B. 0,35 l/ha Toprex gefolgt von 0,75 l je ha Ampera nötig werden.


Hermann Hanhart, LWK NRW

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