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Phosphat gehört nicht ins Wasser!

Lesezeit: 3 Minuten

Das Phosphat in unseren Flüssen stammt überwiegend aus kommunalen Kläranlagen. Das haben umfangreiche, mehrjährige Messungen aus Hessen ergeben. Nach Angaben der hessischen Umweltbehörden sind die Einträge aus der Landwirtschaft relativ gering und wurden bisher überschätzt. Das ist ein Paukenschlag, galt die Landwirtschaft doch bislang als Verursacher Nummer eins.


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Kläranlagen in der Verantwortung:

Offenbar verursachen Kläranlagen aller Größenklassen teils erhebliche Phosphatausträge. Die Mindestauflagen der Abwasserverordnung für die Abwasserreinigung sind vergleichsweise gering und viele Länder scheuen davor zurück, rechtlich gebotene, schärfere Auflagen umzusetzen, weil sie ihre Kommunen nicht zu stark mit Kosten belasten wollen.


Das muss sich ändern! Wenn Kläranlagen ein akutes Gefahrenpotenzial für Oberflächen- oder Fließgewässer darstellen, muss die Politik dafür sorgen, dass die P-Rückhaltung in den Anlagen verbessert wird.


Wie stark darauf hingewirkt wird, ist in den einzelnen Bundesländern durchaus unterschiedlich. Während in Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen bereits vor Jahren größere Anstrengungen unternommen wurden, die P-Einträge aus kommunalen Kläranlagen zu senken, scheint bei vielen anderen Ländern noch enormes Potenzial zu bestehen. Klar ist jetzt, die Bedeutung der Landwirtschaft für die Phosphateinträge in Gewässer ist zu hinterfragen, selbst wenn die Messdaten aus Hessen nicht eins zu eins auf andere Regionen übertragbar sind. Damit ist die Landwirtschaft aber nicht aus dem Schneider.


P-Austräge gemeinsam reduzieren:

Verschiedene Untersuchungen im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie zeigen auch Schwachstellen in der Landwirtschaft auf. So setzen bewirtschaftete Moorflächen, auf denen durch Drainierung Sauerstoff in den Boden gelangt, durch die Torfzersetzung viel Phosphor frei. Auch mit Phosphor überversorgte Böden stellen eine P-Quelle dar. Egal ob durch oberflächliche Abschwemmung frisch gedüngter Flächen, durch Erosion oder den P-Austrag mit dem Drainwasser – die Summe aus immer ein bisschen, kann irgendwann auch zu einem „zu viel“ in den Gewässern führen.


Völlig falsch wäre es daher, wenn sich die Landwirtschaft zurücklehnt und den Schwarzen Phosphat-Peter alleine den Kommunen zuschiebt. Um die Qualität der Oberflächengewässer zu verbessern, müssen alle Beteiligten ihre Hausaufgaben machen und sich nicht hinter vorgeschobenen Argumenten verstecken. Für die Landwirtschaft heißt es vor allem, die P-Düngung noch stärker an den tatsächlichen Pflanzenbedarf anzupassen sowie Abschwemmung und Ero-sion in jeglicher Form zu vermeiden.


Die Erkenntnisse aus Hessen müssen aber auch dazu führen, dass die bisherigen Modellrechnungen offen und ehrlich hinterfragt und ggf. angepasst werden. Die politischen Schlussfolgerungen sollten sich immer an der Sache orientieren. Es darf nicht derjenige zum Schuldigen gemacht werden, der sich am wenigsten wehren kann und derjenige von allen Pflichten befreit werden, der den härtesten Widerstand leistet. Wenn man die Fakten sprechen lässt, liegen die Entscheidungen auf der Hand.

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