Gegen starken Erdflohbefall können Sie nach dem Wegfall der Insektizidbeizen nur noch Pyrethroide einsetzen. Gegen diese Wirkstoffe hat der Schädling aber Resistenzen ausgebildet. Bereits 2008 fand das JKI erste auffällige Populationen im Biotest. Voll resistente Käfer sind gut 20 mal weniger empfindlich als voll sensitive und treten vor allem im Norden auf (Übersicht 3). Wer daher ein Insektizid in voller Menge zum passenden Termin einsetzt, kann noch mit einer Wirkung rechnen.
In 2014 ließ sich zudem nachweisen, dass beim Erdfloh oft eine Resistenz vom KDR-Typ (Knock Down Resistenz)vorliegt. Diese verändert die Angriffsstelle der Pyrethroide im Nervensystem der Käfer. Die Ausprägung ist nicht so hoch wie beim Glanzkäfer. Dass die KDR bundesweit verbreitet ist, oft aber nur in Teilen der Käferpopulation auftritt, zeigt Übersicht 4. Zusätzlich gibt es beim Erdfloh auch andere Resistenzmechanismen, die z.B. in Ostengland vorkommen. Dort ist eine Käferbekämpfung regional nicht mehr möglich. Ob diese Resistenz schon in Deutschland auftritt, ist unbekannt.
Wichtig ist es jetzt, eine Selektion auf eine weitere Resistenzverbreitung zu verhindern. Spritzen Sie nur, wenn es nötig ist. Erdflöhe treten schlagspezifisch auf. Treffen Sie jede Entscheidung für jeden Schlag daher separat anhand von Gelbschalenfängen! Mehr dazu lesen Sie im Interview auf Seite 52. Dr. Udo Heimbach und Meike Brandes, JKI Braunschweig