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Qualitätsrisiko besser bezahlen

Lesezeit: 2 Minuten

Süddeutsche Nudelhersteller setzen auf heimischen Durum. Stark schwankende Erlöse schrecken aber viele Landwirte vom Anbau ab.


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Der Trend zu regionalen Lebensmitteln hat längst auch die süddeutsche Nudelproduktion erreicht: „Wir verarbeiten seit diesem Jahr nur noch heimischen Durum für unsere Premiummarke Alb-Gold. Da wissen wir, wo er herkommt und dass die Ware ohne Gentechnik produziert wurde“, sagt Matthias Klumpp, Marketingleiter bei der Alb-Gold Teigwaren GmbH aus Trochtelfingen.


Derzeit produzieren rund 100 Landwirte auf ca. 1400 ha Fläche Hartweizen für das Unternehmen. „Die Nachfrage steigt und wir gehen davon aus, dass wir noch mehr Fläche für unser Anbauprogramm benötigen.“


Bessere Proteinqualität:

Auch der bayerische Nudelhersteller Bernbacher aus Hohenbrunn bevorzugt heimischen Hartweizen und kommuniziert die bayerische Herkunft seit Herbst 2016 auf den Produkten seiner Marke. Derzeit betrage der Anteil regionaler Ware laut Geschäftsführer Reiner Willmann rund 40 bis 50%: „Wir würden aufgrund der schöneren Farbe und der besseren Proteinqualität mehr heimische Ware einsetzen, wenn sie gegenüber dem Importhartweizen wettbewerbsfähiger wäre.“


Laut Josef Scheller von der Schellermühle in Reisgang sei bayerischer Durum ca. 1 bis 3€/dt teurer als Importware. Die Qualitäten aber auch die Erlöse würden durch die Abhängigkeit vom Import stark schwanken. Das belegen auch Daten der LfL Bayern. Nach einem Marktpreis von 27,12 €/dt (inkl. 10,7% MwSt.) im Jahr 2015, erzielten die Anbauer im letzten Jahr nur noch durchschnittlich 22,69 €/dt. Der Deckungsbeitrag lag bei 217,10€/ha.


Der Grund für den Preisrückgang: Die Qualitäten waren durch die Schwarzfleckigkeit vielerorts beeinträchtigt, zum Teil gab es Totalausfälle. Da Italien durch eine sehr gute Ernte 2016 gerade den deutschen Markt mit Billigware überschwemmt, sind die Aussichten auch für 2017 mit 22 bis 23€/dt mäßig. „Das hat viele Neueinsteiger abgeschreckt, sodass die Flächen wieder zurückgehen“, sagt Martin Munz, Saaten-Union. So muss der deutsche Bedarf von ca. 400000t weiterhin mit Ware aus Kanada, Italien, Frankreich und den USA gedeckt werden.


7 bis 8€ mehr:

Nach Berechnungen von Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd, ist Durum gegenüber Brotweizen ab einem Mehrpreis von 7 bis 8€/dt konkurrenzfähig: „Der Anbau ist sehr risikobehaftet und passt nicht an jeden Standort. Daher brauchen die Erzeuger wettbewerbsfähige Preise.“ Die Experten raten zu Anbauverträgen, die das höhere Qualitätsrisiko im Preis berücksichtigen und auch die Abnahme minderwertiger Ware garantieren. -sl-

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