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Raps: Die Favoriten für 2021

Lesezeit: 5 Minuten

Die Wahl ertragsstabiler Sorten wird immer bedeutender. Gründe dafür sind vor allem Wetterkapriolen und Einschränkungen beim Pflanzenschutz. Hier die Empfehlungen für diese Saison.


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Die aktuellen Rapspreise und die Förderung vielfältiger Fruchtfolgen in einigen Bundesländern befeuern den Rapsanbau. Wichtig ist allerdings, den Anteil von 20% Raps in der Fruchtfolge nicht zu überschreiten. Andernfalls steigt der Krankheitsdruck und die Erträge brechen ein.


Die Anforderungen nehmen zu


Mittlerweile sind viele der aktuellen Rapssorten resistent bzw. tolerant gegen TuYV, das durch Blattläuse übertragen wird. Damit kann man zwar dem Virusrisiko begegnen, nicht aber der Gefahr von Saugschäden. Nach dem Wegfall der insektiziden Beizen spielen Blattläuse eine immer größere Rolle, zumal sich die Grüne Pfirsichblattlaus durch Pyrethroide nicht mehr sicher bekämpfen lässt.


Herausfordernd ist zudem die Witterung. So kam es z.B. in den letzten Jahren öfter zu Trockenstress schon bei der Saat. Auch das Risiko des Überwachsens der Bestände nimmt zu. Und nicht zuletzt lösen Spätfröste physiologische Knospenwelke aus.


Das heißt: Die Robustheit der Sorten gegenüber Hitze, Kälte, Trockenheit, Nässe oder Spätfrost ist gefragter denn je. Wie ertragsstabil die aktuell ertragfähigsten Sorten sind, entnehmen Sie dem Rangtest in der Übersicht. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Trockenheit in den letzten Jahren die Sorten in Richtung „trockenheitstolerant“ selektiert hat und sich die Winterhärte aufgrund der milden Winter in den Versuchen kaum prüfen ließ.


Eine Sorte mit der Rangziffer 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und ist ohne Einschränkungen zu empfehlen. Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region gut geeignet. Ab Rang 3,5 bis 5,0 schwanken sie stärker im Ertrag oder können mit den Spitzensorten nicht ganz mithalten. Bei noch höherer Rangziffer schneiden andere Sorten meist besser ab. Die Empfehlung beschränkt sich auf fünf Sorten pro Region, was aber nicht bedeutet, dass sich andere Sorten für den Anbau nicht eignen.


Empfehlungen für 2021


Berücksichtigt man die unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für 2021 folgende Orientierung:


  • Sandböden im Norden und Nord-westen (mit oft ausreichenden Niederschlägen): Hier zählen Ludger, DK Exception, Puzzle, Hattrick und Trezzor zu den ertragsstärksten Sorten.
  • Sandböden mit Frühjahrstrockenheit (Ost-Niedersachsen, Altmark, Süd-Mecklenburg, Nord-Brandenburg): Als aktuelle Sorten bieten sich Ludger und Smaragd an. Schon seit Längerem bewährt haben sich DK Exception, Alvaro KWS und Architect.
  • Sandstandorte mit Frühjahrs- und Sommertrockenheit (Sachsen, Süd-Brandenburg): Architect, DK Expansion, Arazzo, Alvaro KWS sowie besonders DK Exception.
  • Auf den Lehmböden im Norden (NW-Mecklenburg, Ostküste S-H) waren Ludger, Arazzo, Muzzical, Hattrick und Architect ertragsstabil.
  • Für die trockeneren Lehmböden im Nordosten (Vorpommern, Uckermark) eignen sich Smaragd, DK Expansion, DK Exlibris, DK Exception und Architect.
  • Im Nordwesten und auf Lössstandorten in Süd-Niedersachsen und Nordhessen waren Ludger, DK Exception und DK Expansion ertragsstabil. Auch Puzzle und Architect eignen sich dort.
  • Für die Lössstandorte im Mitteldeutschen Trockengebiet sind die Sorten Trezzor, DK Exception, DK Exlibris, Ludger und Hattrick zu empfehlen.
  • Auf den Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste sind Algarve, DK Exception, DK Expansion, Arazzo, Advocat sowie Hattrick und Puzzle die Favoriten.
  • In Höhenlagen des Sauerlandes, der Eifel und im Hunsrück lagen DK Exception, Ludger, Puzzle, Trezzor und Architect vorne. In den Höhenlagen in Ostwestfalen, Nord-Hessen und Süd-Niedersachsen waren Smaragd, Ludger, DK Exception, Puzzle und DK Expansion unter den besten Sorten. Weiter östlich in den Höhenlagen Sachsens und Thüringens erwiesen sich Ludger, Smaragd, DK Exception, Architect, Trezzor und Alvaro KWS als geeignet. Auf den ost- und nordbayrischen Höhenlagen waren Hattrick, Attletick, Trezzor und Architect ertragssicher, selbst SY Saveo konnte dort noch mithalten. In höheren Lagen Südwestdeutschlands schnitten vor allem Puzzle, Trezzor, DK Expansion, Attletick und Hattrick gut ab.
  • Im Gäu und Tertiären Hügelland in Süddeutschland liefern Ludger, DK Expansion, Smaragd, Trezzor und Puzzle hohe und sichere Erträge.


Im letzten Jahr erreichten die Neuzulassungen Ambassador, Batis, Heiner und Rebell überregional sehr gute Erträge. Der früher reife Violin schnitt vor allem auf den sandigen Böden Ostdeutschlands überdurchschnittlich ab.


Sorten für Kohlhernieflächen


Auf Kohlhernieflächen sollte man resistente Sorten wählen, weil nur diese bei starkem Befall noch wirtschaftliche Erträge bringen. Infrage kommen Augusta, Alasco, Aristoteles, Archimedes, Croozer, Crocodile, Crome, DK Platinium, DK Platon, DK Player, SY Alibaba, SY Alix, PT242, PT284, Mentor oder Menhir. Zur neuen Saison zugelassen sind LG Alledor und SY Alitop, deren Resistenz auf Mendel beruht.


Bei vielen resistenten Sorten (z.B. Crome, Crocodile, Croozer) ist der Ertragsunterschied zu nicht resistenten nur noch minimal. Das ermöglicht zwar einen Rapsanbau auf Kohlhernieflächen. Allerdings muss man dann zusätzlich alle Register ziehen: nicht zu früh säen, optimaler pH-Wert, ausreichende P-Versorgung (P in den Saathorizont einarbeiten) und evtl. Kalkstickstoff einsetzen. Wichtig ist auch, resistente Sorten nur auf Befallsflächen anzubauen.


daniel.dabbelt@topagrar.com

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