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Raps: Die Stars für 2020

Lesezeit: 5 Minuten

Extremwetterlagen und ein teils massives Auftreten von Schädlingen setzen dem Raps immer häufiger zu. Wichtig ist es daher, auf ertragsstabile Sorten zu setzen.


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In dieser Saison machte dem Raps die Trockenheit zur Saat und ein regional hoher Erdflohdruck im Herbst zu schaffen. Zudem verursachten Spätfröste vielerorts die physiologische Knospenwelke. Gefragt sind daher robuste Rapssorten – auch gegenüber Hitze, Kälte, Trockenheit, Nässe oder Spätfrost. Die Winterhärte lässt sich wegen der zunehmend milden Winter kaum prüfen. In Gebieten mit Kahlfrostgefahr sollte aber das Merkmal dennoch nicht ganz unter den Tisch fallen. Die in vielen Regionen in den letzten Jahren verstärkt auftretende Frühjahrstrockenheit und früher einsetzende Hitzeperioden selektieren die Sorten in Richtung Trocken- und Hitzetoleranz.


ertragsstabile Sorten wählen


Ertragsstabilität auf hohem Ertragsniveau ist eines der wichtigsten Kriterien für die Sortenwahl. Wie stabil die aktuell ertragfähigsten Rapssorten sind, zeigt der Rangtest in der Übersicht. Eine Sorte mit Rang 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und ist ohne Einschränkungen zu empfehlen. Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region gut geeignet. Ab Rang 3,5 bis 5,0 schwanken sie stärker im Ertrag oder können mit den Spitzensorten nicht ganz mithalten. Bei noch höherem Rang schneiden andere Sorten meist besser ab. Die Sortenempfehlung beschränkt sich auf fünf Sorten pro Region, was aber nicht bedeutet, dass sich nicht auch andere, neu zugelassene Sorten wie Ludger oder Violin für den Anbau eignen, deren Ertragsstabilität noch nicht geprüft werden konnte.


Empfehlungen für 2020


Berücksichtigt man die unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für die Aussaat 2020 folgende Sortenorientierung:


  • Sandböden im Norden und Nord-Westen mit meist ausreichenden Niederschlägen: Hier zählen Trezzor, Puzzle, DK Exception, Alvaro KWS und Hattrick zu den ertragssichersten Sorten.
  • Sandböden mit Frühjahrstrockenheit (Ost-Niedersachsen, Altmark, Süd-Mecklenburg, Nord-Brandenburg): Als neue Sorten empfehlen sich DK Expansion, DK Exception, Architect und Hattrick. Schon länger bewährt haben sich Trezzor und Alvaro KWS.
  • Sandstandorte mit Frühjahrs- und Sommertrockenheit (Sachsen, Süd-Brandenburg): Architect, DK Expansion, Trezzor, Hattrick sowie besonders DK Exception.
  • Auf den Lehmböden im Norden (NW-Mecklenburg, Ostküste S-H) erwiesen sich bei ausreichenden Niederschlägen die neue Sorte Puzzle sowie Hattrick, Arazzo, Penn und Trezzor als vergleichsweise ertragsstabil. Auf den trockeneren Lehmböden im Nordosten (Vorpommern, Uckermark) waren Architect, DK Expansion, DK Exception, Trezzor und Puzzle erfolgreich.
  • Im Nordwesten und auf den Löss- Standorten in Süd-Niedersachsen und Nordhessen zeigten sich die Sorten DK Exception, Architect und DK Expansion ertragsstabil. Auch Puzzle und Trezzor sind für diese Standorte geeignet.
  • Auf den Löss-Standorten im Mitteldeutschen Trockengebiet sind die Sorten Trezzor, Puzzle, DK Exception, Hattrick und Architect zu empfehlen.
  • Auf den Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste sind DK Exception, Hattrick, Architect, DK Expansion, Trezzor sowie Arazzo und Penn die Favoriten.
  • In den Höhenlagen des Sauerlands, der Eifel und im Hunsrück lagen DK Exception, Trezzor, Architect, DK Expansion und Puzzle vorne. In den Höhenlagen in Ostwestfalen, Nord-Hessen und Süd-Niedersachsen waren DK Exception, Architect und Puzzle unter den besten Sorten. Auch die Sorten Trezzor und Alvaro KWS liefern hier Höchsterträge auf stabilem Niveau. Weiter östlich in den Höhenlagen von Sachsen und Thüringen sind DK Exception, Trezzor, Architect, Hattrick und Alvaro KWS geeignet. Auf den ost- und nordbayrischen Höhenlagen erwiesen sich die Sorten Attletick, Trezzor und Hattrick als ertragssicher, auch SY Saveo und Bender können noch mithalten. In den höheren Lagen Südwestdeutschlands schnitten vor allem DK Exception, Arazzo, Alvaro KWS, Architect und PT256 sehr gut ab.
  • Im Gäu und Tertiären Hügelland in Süddeutschland lagen Architect und DK Expansion an der Spitze, zudem liefern Trezzor, Arazzo und Puzzle hohe und sichere Erträge.


Sorten für Kohlhernieflächen


Auf mit Kohlhernie verseuchten Flächen sollte man gegen Kohlhernie resistente Sorten anbauen. Um sich einen Überblick über die Befallssituation zu verschaffen, empfiehlt es sich, die Wurzeln auffälliger Rapspflanzen im Spätherbst auf die typischen Symptome (knollenartige Verdickung der Wurzel) zu untersuchen.


Als Kohlhernie-resistente Sorten kommt vor allem Crome, aber auch SY Alibaba, PT242, Mentor, DK Platinium, Archimedes, Aristoteles oder Menhir infrage. Neu zugelassen wurden Crocodile, PT284, Augusta, Croozer, Alasco, SY Alix und DK Platon, die ihre höheren Ertragsleistungen noch unter Beweis stellen müssen.


In einigen Versuchen konnten gegen Kohlhernie resistente Sorten mit den Erträgen konventioneller Spitzensorten mithalten. Das kann ein Hinweis auf latenten Kohlherniebefall sein. Neu zugelassene, resistente Sorten dürften eine weitere Ertragssteigerung nach sich ziehen, sodass der Ertragsunterschied zu konventionellen Sorten nur noch minimal ist. Ein wirtschaftlicher Rapsanbau ist demnach auch auf Kohlhernieflächen möglich. Trotzdem sollte der Anbau der Kohlhernie-resistenten Sorten nur auf Befallsflächen erfolgen, um Resistenzbrüchen durch neue Kohlhernierassen keinen zusätzlichen Vorschub zu leisten.


matthias.broeker@topagrar.com


Unsere Autoren


Matthias Keimerl und Hansgeorg Schönberger, N.U. Agrar GmbH

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