Vor allem in Brandenburg, Sachsen und im östlichen Schleswig-Holstein war der Blattlausbefall im Herbst massiv. Drei milde Winter in Folge führten zu diesem enormen Druck. Nach der frühen Maisernte wechselten die Sauger in den Raps. Durch den hohen Besatz erschlafften die Blätter.
Auf einigen Flächen bleibt der Raps jetzt im Wuchs zurück, bildet weniger Verzweigungen und vergilbt. Später verfärben sich Blattspitzen und -ränder rot. Verursacher ist das Wasserrübenvergilbungs-Virus (TuYV), das vor allem die Grüne Pfirsichblattlaus überträgt. Gegen Läuse in Raps sind im Herbst keine Insektizide zugelassen. Pyrethroide (gegen Rapserdflöhe) wirken wegen des versteckten Sitzes der Pfirsichblattlaus und der ausgeprägten Pyrethroid-Resistenz nicht. Lediglich vom Einsatz des systemischen Thiacloprid im Biscaya, der sich gegen beißende Insekten wie die Larven von Kohlmotte und Rübsenblattwespe richtet, ist eine Teilwirkung zu erwarten.
Eine frühe Infektion mit TuYV wird die Erträge mindern. Wie stark anfällige und resistente Sorten reagieren, zeigt sich dann zur Ernte.Gerrit Hogrefe, N.U. Agrar