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Raps: Mit Propyzamid gegen Fuchsschwanz und Co.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach dem Auflaufen konkurriert in Mulchsaat gesäter Raps oft mit viel Ausfallgetreide. Zum Einsatz kommen dann meist FOPs, enthalten in z.B. Agil-S, Targa Super, Panarex, Gallant Super oder alternativ DIMs wie Select 240 EC oder Focus Ultra. Allen gemein ist, dass sie auf der Wirkstoffgruppe der ACCase-Hemmer basieren – genauso wie die in Wintergetreide oft genutzten Herbizide Axial oder Traxos.


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Durch die Blattherbizide ist die erste Ungraswelle zwar genommen. Ackerfuchsschwanz, Trespen oder Windhalm keimen jedoch vielfach verzögert und laufen häufig noch bis ins Frühjahr auf. Schonend bekämpfen lässt sich dieser Auflauf mit propyzamidhaltigen Produkten wie Kerb Flo, Groove oder Milestone. Von großer Bedeutung ist dabei auch der Wirkstoffgruppenwechsel. Es gilt: Wo Fuchsschwanz und/oder Trespen auftreten, sollte Propyzamid ein fester Bestandteil der Bekämpfungsstrategie sein.


So wirktS am besten


Für eine gute Wirkung muss die Witterung passen. Kerb Flo/Groove (400 g Propyzamid/l, maximal 1,875 l/ha) lässt sich optimal ab November bis Mitte Dezember einsetzen. Erfahrungen zeigen, dass durchschnittliche Tagestemperaturen unter 5°C erfolgversprechend sind, noch besser sind Werte unter 0°C.


Wichtig ist, dass die Ungräser bei der Behandlung nicht zu groß sind und es in den folgenden 14 Tagen nicht mehr warm wird. Denn bei wärmeren Temperaturen wird Propyzamid schneller abgebaut. Ziel ist es, den Wirkstoff bei kalten Temperaturen länger in der oberen Bodenschicht zu halten. Ungräser nehmen ihn als Keimling und über die Wurzeln auf. Je kleiner die Gräser, desto besser die Erfolgsaussichten. Auch hier gilt es – wie so oft –, einen sinnvollen Kompromiss zwischen Ackerfuchsschwanzgröße und Witterung zu treffen.


Ein weiterer Faktor für eine gute Wirkung ist die Bodenfeuchte. Wird auf feuchtem Boden behandelt und folgen etwa 10 mm Niederschlag nach der Anwendung, werden Ungräser in der Wurzelzone gut erfasst. Im letzten Jahr ließ sich nach starken Schneefällen eine verstärkte Wirkung beobachten. Allgemein gilt jedoch: Je weiter man in den Winter kommt, desto weniger wichtig sind Niederschläge.


Auf Problemstandorten mit starkem Ackerfuchsschwanzdruck und Pflanzen, die mehr als drei Bestockungstriebe besitzen, empfiehlt es sich, 2,5 l je ha Focus Ultra + 1,0 l/ha Dash zuzumischen. Alternativ können Sie zunächst Kerb einsetzen und ausgangs Winter mit Focus Ultra + Dash arbeiten. Der Wirkstoff Propyzamid besitzt eine lange Wirkungsdauer. Mit beginnender Vegetation im Frühjahr können Sie die Wirkung überprüfen: Ist der Fuchsschwanz dann im unteren Halmbereich verdickt und lässt sich leicht aus der Erde ziehen, war der Herbizideinsatz erfolgreich. Hinweis: Falls der Rapsbestand im Frühjahr umgebrochen werden muss, ist Vorsicht geboten. Nach Einsatz von propyzamidhaltigen Produkten ist nur der Anbau von Mais und Sommerraps möglich.


Hier noch weitere Tipps:


  • Behandeln Sie am besten in den frühen Morgenstunden. Leichter Bodenfrost ist dabei von Vorteil. Um einem Einfrieren des Spritzwassers an den Düsen vorzubeugen, empfiehlt sich die Zugabe des Blattdüngers Solumop. Der feste Dünger enthält 60% wasserlösliches Kaliumoxid. Mit einer 5%igen Lösung sinkt der Gefrierpunkt der Tankmischung auf -2°C.
  • Kerb Flo/Groove wirkt neben Fuchsschwanz, Trespenarten und Windhalm auch gegen Einjährige Rispe und Weidelgras. Gegenüber Vogelmiere und Ehrenpreis besteht eine Teilwirkung. Wer zusätzlich gegen Kamillearten, Klatschmohn, Vogelmiere und Kornblume vorgehen muss, sollte besser Milestone mit einem breiteren Wirkungsspektrum nutzen. Propyzamid (500 g/l) wird hier durch den Wirkstoff Aminopyralid (5,3 g/l) ergänzt, der über Blatt und Boden wirkt. Die maximal zugelassene Aufwandmenge liegt bei 1,5 l/ha.
  • Lieferengpässe führen derzeit dazu, dass die Ware beim Handel knapp ist. Im Frühjahr lässt sich der Einsatz von Propyzamid bei noch guten Wirkungsgraden nachholen, sofern die Produkte dann verfügbar sind. Alternativ ist der Einsatz von Focus Ultra im Frühjahr möglich. Christin Böckenförde, LWK NRW

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