Mit Blühbeginn um Mitte April trat im Raps physiologische Knospenwelke auf. Von den unteren (ältesten) Knospen der Haupttriebe blieben nur noch die Stielchen übrig. Erste Meldungen kamen aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Im weiteren Blühverlauf setzten die Bestände nach der Blüte keine Schoten an oder warfen sie frühzeitig ab.
Grund für den Knospen- und Schotenabwurf waren die Nachtfrostperioden in der zweiten Hälfte des Märzes bis Anfang April. Diese trafen auf die bereits im Wachstum befindlichen Pflanzen. Je nach Entwicklungsstand erfroren die Knospen ganz oder wurden partiell geschädigt. Erfror nur der Pollen, blühten die Pflanzen zwar, konnten aber nicht alle Narben ausreichend bestäuben. Erfroren einzelne Samenanlagen, so wie 2017, ist eine schlechte Einkörnung die Folge. Schwächere Bestände oder das Vorgewende sind oft stärker betroffen, da die Knospen durch die schlechte Wurzel deutlich anfälliger gegenüber zusätzlichen Stressfaktoren sind.
Dr. Ute Kropf, Prof. Dr. K. Schlüter, FH Kiel