Mittlerweile ist der Rapsglanzkäfer sogar gegenüber Pyrethroiden der Klasse II nahezu vollständig resistent. Neue Wege sind daher gefragt, um den Rapsschädling Nr. 1 zu kontrollieren. Das Züchterhaus Euralis hat dazu einen aus Frankreich stammenden Ansatz aufgegriffen: Der Saatgutproduzent mischt 7% einer 5 bis 10 Tage früher blühenden Liniensorte ins Saatgut der Hauptsorte. Durch die frühere Blüte sollen die Rapsglanzkäfer schwerpunktmäßig an der eingemischten Sorte fressen, sodass die Knospen der Hauptsorte verschont bleiben.
Ob sich mit dieser Methode Insektizidbehandlungen ersetzen oder einsparen lassen, bezweifeln Berater wie Manja Landschreiber (LWK Schleswig-Holstein) oder Gesche DeVries (N.U. Agrar GmbH) allerdings. Kommt es witterungsbedingt zu mehreren oder besonders langen Zuflugwellen, könnte sich die Wirkung ihrer Meinung nach deutlich reduzieren. Auch befürchten sie unter ungünstigen Umständen eine Magnetwirkung der früher blühenden Pflanzen. In diesem Fall könnte der Zuflug sogar intensiver ausfallen.
Um aber die tatsächliche Wirkung dieser biologischen Kontrolle beurteilen zu können, will der Züchter großflächig Testflächen anlegen. Dazu sucht Euralis derzeit Referenzbetriebe. Kontakt: Euralis Saaten Norderstedt, Tel.: 040/60887754 oder unter www.euralis.de