Der Schwund von Pflanzenschutzmitteln geht weiter – am 30.6.2018 läuft die Zulassung von Reglone aus. Über viele Jahre war das Mittel ein fester Bestandteil in Strategien zur Sikkation von Kartoffeln.
Wegen dieses Verlustes könnte künftig die Pelargonsäure an Bedeutung gewinnen. Sie lässt sich aus Raps oder Disteln gewinnen. Pelargonsäure wirkt nicht selektiv und somit unspezifisch auf Unkräuter. Die Säure verbrennt als Kontaktmittel benetzte Zellen, sodass behandelte Pflanzen vertrocknen. Am besten wirkt sie auf kleine Unkräuter und Ungräser, da ältere oft widerstandsfähiger sind. Warme Witterung nach der Behandlung fördert und beschleunigt die Wirkung.
Erfahrungen zum Einsatz wurden bereits in Österreich gesammelt. Denn hier ist das Mittel Beloukha von der Firma Belchim zugelassen. Es enthält Pelargonsäure aus Rapsöl. Zur Sikkation in Kartoffeln liegt die Aufwandmenge bei 16 l/ha. Der Wirkungsgrad soll leicht unter dem von Reglone liegen. Noch ist der Preis von 13 €/l recht hoch. Eine Zulassung in Deutschland ist beantragt.
Dass man die Säure auch aus Distelöl gewinnen kann, entdeckte die italienische Firma Matrìca eher zufällig. Auf Sardinien, dem Sitz des Unternehmes, bauen Landwirte derzeit rund 1000 ha Disteln an und verbessern stetig die Anbau- und Erntemethoden.