Regional zerrte die extreme Nässe in diesem Herbst stark an den Nerven der Landwirte. So zog sich z.B. die Silomaisernte gebietsweise bis in den November hinein. Auf den klatschnassen Flächen war an eine anschließende Aussaat von Wintergetreide nicht zu denken.
Betroffen von der „Dauernässe“ waren vor allem Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und der Alpenrand (siehe Übersicht). Örtlich fielen dort von Juni bis Anfang November über 500 mm Niederschlag. Wegen der meist kontinuierlichen Regenfälle trockneten die Böden zwischendurch nicht ab. Mit teils verheerenden Folgen:
So ließen sich bei der Mais-, Rüben und Kartoffelernte Boden-strukturschäden oft nicht vermeiden. Zudem stieg der Verschleiß an Erntemaschinen deutlich an. Reparaturarbeiten verringerten obendrein die Flächenleistung.
Für die Aussaat von Winterungen ist es vielfach nun zu spät. Zudem sind die Flächen häufig immer noch sehr nass. Viele betroffene Landwirte haben bereits Saatgut für Sommerkulturen bestellt. Einige Handelshäuser berichten allerdings von Lieferengpässen, da mit einem solchen Ansturm auf das Sommergetreidesaatgut nicht zu rechnen war.
Getreide, welches unter widrigen Bedingungen gesät wurde, leidet zurzeit unter den Folgen der Staunässe. „Der zu geringe Sauerstoffgehalt im Boden begrenzt das Pflanzen- und vor allem das Wurzelwachstum“, so Dr. Ute Kropf, Pflanzenbauexpertin bei der FH Kiel. „Wegen des geringeren Wurzeltiefgangs ist zudem die Nährstoffaufnahme niedriger.“
Wie stark sich die Nässe auf die Düngestrategie im Frühjahr auswirkt, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.