Im Bergischen Land und in Höhenlagen über 400 m bauen einige Landwirte kältetoleranten Rotschwingel als Untersaat in Mais an. Bewährt hat sich z. B. eine Mischung aus jeweils 50 % der Rasenrotschwingel-Sorten Musica und Livista. Die Saatstärke liegt bei 4 bis 5 kg/ha. Vorteil sind die niedrigen Gesamtkosten von 12 bis 20 €/ha.
Als Saatverfahren haben sich die Landwirte für die starken Hanglagen Folgendes überlegt: Auf dem Mais-legegerät ist eine pneumatische Grassämaschine aufgesattelt. Über Schläuche gelangt das Saatgut zwischen die Maisreihen. An den Schlauchenden befinden sich kleine Prallteller, die mit einem Rohr umschlossen sind. Ziel: Die Verrieselung des Saatgutes lässt sich exakt auch an Hanglagen einhalten. Bei Rotschwingel sollte der Abstand zur Maisreihe ca. 20 cm betragen. Bisher handelt es sich um Eigenbauten, von Herstellern fehlen leider noch Lösungen.
Schwierig ist bei Rotschwingel als Untersaat die Herbizidstrategie. Nach umfangreichen Versuchen auf Praxisschlägen hat sich Folgendes bewährt:
- Die Kombination 2,5 l/ha Activus SC + 1,0 l/ha Sulcogan + 0,3 l/ha Buctril eignet sich bei starkem Hirsedruck. Die Kosten liegen bei 76 €/ha.
- Alternativ haben sich auch 1,5 l/ha Activus + 0,1 l/ha Clio + 0,2 l/ha Arrat (+ 1,0 l/ha Dash) bei Hirse- und zusätzlichem Kamilledruck bewährt. Kosten: 71 €/ha.
Beide Varianten, eingesetzt im 3-Blattstadium des Maises, erzielten in den Versuchen gute Unkrautwirkungen und waren verträglich gegenüber der Rotschwingel-Untersaat. Ob sich dies in allen Fällen und in jedem Jahr zeigt, wird sich noch herausstellen.
Heinrich Spitz,
LWK Nordrhein-Westfalen