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Rüben: Alles in Zucker?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Rübenkampagne ist in vollem Gang und die Erträge gehen regional durch die Decke. Trotzdem wird manch ein Krankheitsbefall erst jetzt vollständig sichtbar. Berater geben Tipps für Ernte, Lagerung und die kommende Saison.


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Wenn die Rübe leidet, lebt der Pilz


Rübenfäulen spielen in diesem Jahr zwar eine geringere Rolle als in der letzten Saison. Dennoch treten gebietsweise hohe Schäden auf. Betroffen sind in der Regel die bekannten Befallsstandorte. Verursacher der Fäulen sind oft Rhizoctonia solani und Rhizoctonia violacea (bodenbürtige Rotfäule). Fäulnis kann aber auch als Sekundärinfektion nach Befall mit Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci) auftreten. Probleme bereitet zusätzlich Verticillium.


Rhizoctonia als Profiteur:

Der Pilz Rhizoctonia solani, der auch verstärkt in Maisfruchtfolgen auftritt, hatte in dieser Rübensaison gute Voraussetzungen. Zugute kam ihm vor allem die Feuchtigkeit in diesem Sommer.


Hat sich der Erreger auf Ihrer Fläche vollständig etabliert, müssen Sie auf diesen Schlägen generell Rhizoctonia-tolerante Sorten wählen. Vermindern Sie zusätzlich die Anzahl der Wirtspflanzen wie Mais oder Gräser in der Fruchtfolge. Natürliche Gegenspieler lassen sich durch den Anbau von Zwischenfrüchten fördern. Weil der Pilz ein Schwächeparasit ist, hilft es auch, den pH-Wert zu optimieren und die Bodenstruktur zu verbessern.


Rhizoctonia violacea, der Erreger der Rotfäule, kommt ebenfalls in diesem Jahr verstärkt vor. Ein deutlicher Hinweis auf Befall ist eine rot-violette Verfärbung auf der Oberfläche der Rübenkörper, dort wächst der Pilz in dicken Pilzmatten. Das führt zu teils erheblichem Erdanhang.


Um Rotfäule einzudämmen, sind vorbeugende Maßnahmen notwendig. Dazu gehört es, die Fruchtfolge zu erweitern und Unkräuter zu bekämpfen. Zudem fördert eine gute Bodenstruktur die Gegenspieler. Eine unterschiedliche Sortenanfälligkeit gegenüber diesem Erreger ließ sich bislang nicht feststellen.


Wichtig ist: Mit Rotfäule befallene Rüben können zusammen mit anderen Pilzen die Lagerfähigkeit in der Miete beeinträchtigen, schnell kommt es zu steigenden Zuckerverlusten. Beachten Sie dies möglichst bei der anstehenden Rübenabfuhr.


Verticillium befällt häufiger:

Immer öfter – wie auch in diesem Jahr – befällt Verticillium dahliae die Bestände. Dieser Pilz dringt über die Wurzeln in die Pflanzen ein, verstopft die Leitungsbahnen und verursacht dabei die typische halbseitige Blattwelke.


Weil der Pilz unregelmäßig im Boden verteilt ist, sind im Feld oft nur einzelne Pflanzen betroffen. Im Gegensatz zu anderen Bodenpilzen lässt sich der Besatz von Verticillium im Labor abschätzen. Lassen Sie bei Verdacht daher eine Bodenprobe untersuchen (Infos dazu unter www.pflanzenschutzdienst.de). Zur Probennahme reichen 30 bis 40 Einstiche pro Hektar, die Sie am besten mit einem Bohrstock in bis zu 30 cm Tiefe nehmen. Versenden Sie mindestens 1 kg und geben Sie die geplante Fruchtfolge an.


Fungizide sind gegen Verticillium nicht verfügbar. Auch tolerante oder resistente Sorten gibt es nicht. Bei starkem Befall bleibt nur eins: Die Fruchtfolge erweitern.


Dr. Monika Heupel, LWK Nordrhein-Westfalen, Köln-Auweiler

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