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Rüben: Neonic-Verbot weckt alten Schädling

Ein lange vergessener Rübenschädling ist wieder aufgetaucht. Das können Sie tun:

Lesezeit: 2 Minuten

Vom Ackerrand aus sieht man häufig nichts, die Rüben stehen normal. Doch in der Ackermitte sieht es verheerend aus: Die Keim- und Laubblätter der jungen Rüben sind angefressen, gelegentlich ganze Pflanzen abgenagt. Die Blätter älterer Rüben sind buchtartig ausgekerbt.


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Verursacher dieser Symptome ist der Spitzsteißige Rübenrüssler (Tanymecus palliatus). Er liebt eine trocken-warme Herbstwitterung, milde Winter und einen warmen April/Mai. Auf seinem Speiseplan stehen nahezu alle Dikotylen, wie Rüben, Kartoffeln, Zwischenfrüchte und verschiedene Unkräuter.


Wegen der extremen Dürre im letzten Jahr und des Verbots der Neonicotinoide kam es kürzlich auf einigen Flächen zu einem Massenbefall – zuletzt trat der Schädling in Deutschland in den 1940er-Jahren auf.


Betroffen sind besonders Mulchsaatflächen, auf denen vorher Zwischenfrüchte standen. Häufig liegen befallene Flächen direkt neben befallsfreien. Schäden treten aktuell in Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und teils in den neuen Bundesländern auf. In Südwestdeutschland weisen rund 40 ha einen Totalschaden auf, die die Landwirte bereits umgebrochen haben (Stand 15. Mai). Die Käfer leben über 100 Tage lang und können noch bis Ende Juni Schaden anrichten.


Nicht verwechseln


Das Schadbild des Spitzsteißigen Rübenrüsslers ähnelt in jungen Rüben dem des Rübenfingerkäfers oder jenem von Lerche oder Sperling. Dass es sich nicht um den derzeit in Österreich wütenden Derbrüssler (Bothynoderes punktiventris) handelt, zeigen unsere Untersuchungen. Typisch für den Derbrüssler ist, dass er aus benachbarten vorjährigen Rübenfeldern einwandert und besonders schnell und intensiv die Ackerränder schädigt.


Was hilft?


Auffällig ist, dass speziell die früh gesäten Rübenbestände meist verschont blieben, ebenso wie gepflügte Flächen. Zurzeit erstellen wir in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein Befalls-Monitoring, um den Rüssler langfristig händeln zu können.


Wegen des lokal sehr massiven Befalls empfiehlt es sich, neben den Ackerrändern auch immer die Ackermitte auf Schäden zu kontrollieren. Fallen Ihnen die typischen Symptome des Rüsslers auf, ist es wichtig, die örtliche Beratung einzuschalten. Treten gleichzeitig weitere Schädlinge auf, kann eine Pflanzenschutzmaßnahme sinnvoll sein. Die Wirkung ist allerdings oft gering, weil die Tiere versteckt leben und nur bei höheren Temperaturen um 20°C und mehr leicht zu finden sind.


Dr. Christian Lang, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübe Südwest

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