Nasse Böden während der Rübenernte – wie vielfach in diesem Jahr – sind immer eine Herausforderung. Beim Befahren tragen Gewicht, Trieb-, Brems-, Lenk- und Zugkräfte Spannungen in den Boden ein. Sind diese größer als die Gegenspannungen, sind Verdichtungen die Folge.

Wie tief diese sind, lässt sich schematisch mit der Druckzwiebel abbilden. Problematisch sind vor allem Unterbodenverdichtungen in 40 bis 60 cm Tiefe, weil sie sich schwer wieder beseitigen lassen. Um Verdichtungszonen auch unter schwierigen Bedingungen möglichst zu vermeiden, empfiehlt sich Folgendes:

• Vergrößern Sie die Aufstandsfläche von Roder und Transportfahrzeugen z.B. durch breitere Reifen, Zwillingsreifen oder Bandlaufwerke. Eine längere Aufstandsfläche erhalten Sie auch durch Reifen mit größerem Durchmesser.
• Passen Sie den Reifeninnendruck an. Faustwerte: bis 1 bar auf lockeren, feuchten Böden und bis 2 bar auf abgesetzten, trockenen Böden (Hinweise der Reifenhersteller beachten).
• Der Roder sollte möglichst im Hundegang fahren, um die Überrollhäufigkeit zu begrenzen. Denn: Bei einer einmaligen Überrollung wird der Boden weniger als eine Sekunde mechanisch beansprucht. In solch kurzer Zeit lassen sich Porenwasser und -luft nicht aus dem Boden pressen. Das schützt vor Verdichtung. Wirken die Belastungen dagegen länger oder folgen kurz hintereinander, geht der Schutzmechanismus verloren.
• Vor allem bei feuchten Böden ist es sinnvoll, den Bunker des Roders nicht vollständig zu füllen. Das drückt die Radlasten häufig auf unter 10 t. Insbesondere bei langen Schlägen ist der Einsatz von bodenschonenden Überladewagen zu empfehlen. -mb-