Der Vermehrungsumfang von Weizensorten ist in diesem Jahr rückläufig. Zudem vermindern die geringen Erträge und hohen Siebabgänge zusätzlich das Saatgutangebot. Einige Landwirte werden wegen der angespannten Liquidität vermutlich einen Teil des Saatgutes aus eigenem Anbau verwenden. Wer Z-Saatgut säen möchte, sollte aber – falls nicht schon geschehen – zügig bestellen!
Der Vermehrungsumfang spiegelt gleichzeitig die Anbaubedeutung der Weizensorten wider. Die Vermehrungsflächen der wichtigsten Weizensorten finden Sie unter www.topagrar.com/weizennord2018.
Die eindeutige Spitzenposition nimmt wie im Vorjahr die A-Sorte RGT Reform ein. Die Fläche von nunmehr 8200 ha ist ein Beleg für ihre gute Leistung in der Praxis. Dann folgen Patras (A), Benchmark (B), Elixer (C/K), Julius (A) und Tobak (B). Mit Ausnahme der ertragsstarken Sorte Benchmark – der seine Position behaupten konnte – fallen diese Sorten jedoch im Vermehrungsumfang ab. Bei Elixer und Tobak hat sicherlich die relativ hohe Lagerneigung dazu beigetragen. Deutliche Zugewinne weisen dagegen die neue A-Sorte Chiron und der E-Weizen Ponticus auf. Als Hoffnungsträger aus dem Jahr 2017 gelten die Backweizen KWS Talent und Kamerad. Ihre Vermehrungsfläche wurde um 800 bzw. 600 ha ausgeweitet. Dass Kashmir trotz guter Erträge im Vermehrungsumfang nur um 200 ha zulegen konnte, liegt wohl daran, dass sie wenig standfest und anfällig gegenüber Gelbrost ist. Als Newcomer haben die drei Backweizen Boss, Informer und Nemo mit jeweils 500 bzw. 300 ha einen guten Start hingelegt. Wie sie sich entwickeln, werden die ersten Ergebnisse der LSV zeigen.