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Saure Gülle verbessert N-Effizienz

Lesezeit: 3 Minuten

Beim Lagern und Ausbringen organischer Dünger geht in jedem Fall Stickstoff verloren. Dieser entweicht gasförmig als Ammoniak (NH3), Stickoxid (z.B. N2O, NOx) oder elementarer Stickstoff. Zudem unterliegt Stickstoff als Nitrat der Auswaschung im Boden. Die N-Düngewirkung von Wirtschaftsdüngern kann dies um 40 bis 50% verschlechtern.


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Ob ein Ansäuern von Gülle und Gärresten dafür sorgt, dass weniger Stickstoff „in die Luft geht“, untersucht die Uni Kiel zusammen mit dem Landesamt für Landwirtschaft und Umwelt in Schleswig-Holstein sowie dem Lohnunternehmen Blunk GmbH im Rahmen des EU-Projektes „Baltic Slurry“. Was steckt hinter dem System?


In Wirtschaftsdüngern liegt Stickstoff als NH3 und Ammonium (NH4)vor. Je höher der pH-Wert des organischen Düngers, desto größer ist der NH3-Anteil. Ein Beispiel: Bei einem pH-Wert von 9,25 macht NH3 rund 50% des Stickstoffs aus. Säuert man die Gülle auf pH-Werte von 5 bis 6 an, reduziert sich der NH3-Anteil auf unter 10%. Das senkt das Risiko von NH3-Emissionen deutlich.


Der Zusatz von Säure kann im Stall, beim Lagern oder Ausbringen der Wirtschaftsdünger erfolgen. Dafür lässt sich leicht verfügbare, günstige Schwefelsäure nutzen. In Dänemark ist diese Methode bereits seit einigen Jahren gängige Praxis. Das Zumischen beim Ausbringen ist auch bei uns unter dem Namen „SyreN-System“ bekannt. Dabei wird der pH-Wert von Gülle oder Gärrest während des Ausbringens regelmäßig bestimmt und entsprechend Säure aus einem Tank im Frontanbau des Schleppers zugeführt.


Die ersten Versuche des Projektes fanden nun auf einer Dauergrünlandfläche im östlichen Hügelland statt. Dort verglichen die Experten 10 Düngevarianten mit Gärresten (mit oder ohne Säure) und/oder Mineraldüngern (KAS, Harnstoff, Nitrat). Die ausgebrachte N-Menge lag bei 80 bis 140 kg N/ha zum ersten Schnitt. Die Forscher ermittelten die Erträge des ersten Aufwuchses und maßen die N-Verluste mit verschiedenen Methoden. Aus den ermittelten N-Erträgen berechneten sie die N-Nutzungseffizienz. Diese ergibt sich aus dem vom Pflanzenbestand aufgenommenen Stickstoff, der N-Aufnahme der ungedüngten Bestände und der ausgebrachten N-Menge.


Die Ergebnisse: Im ersten Aufwuchs zeigte sich, dass das Ansäuern der Gärreste eine um 16% höhere N-Ausnutzung bewirkte. Das entspricht einer Menge von ca. 18 kg N/ha. Im Vergleich zur Gülleinjektion führten Ansäuerungstechniken im Schleppschlauchverfahren zu geringeren Narbenverletzungen bei gleichzeitig guter N-Effizienz. Künftig soll das Projekt klären, wie sich der Säureeinsatz auf die P-Verfügbarkeit der Dünger und im Boden sowie den Kalkbedarf des Bodens auswirkt. Prof. Dr. Antje Hermann, Universität Kiel

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