Schneeschimmel (Microdochium nivale) tritt punktuell wieder häufiger auf. Die lange, milde Herbstwitterung fördert frühe Infektionen. Um über die letzten vier Blätter bis in die Ähre zu gelangen, benötigen die offenen Sporenlager permanent hohe Luftfeuchte, um Sporen zu bilden und nicht auszutrocknen. In Senken und Niederungen, in denen windgeschützt bis in den Nachmittag hinein die Blätter nicht abtrocknen, oder auf ehemaligen Grünlandstandorten ist Schneeschimmel als Blatt- und Ährenerreger häufiger zu finden. Ein feuchter Mai begünstigt dessen Ausbreitung. Ähreninfektionen führen zu Saatgutbefall.
Die Symptome sind schwierig zu beurteilen. Bei Roggen und Gerste sehen sie denen von Rhynchosporium sehr ähnlich. Im Weizen werden sie leicht mit Blattseptoria verwechselt, solange dieser Pilz noch keine Pyknidien gebildet hat. Eine genaue Unterscheidung ist nur mithilfe der Sporenuntersuchung möglich.
Dr. Ute Kropf, FH Kiel