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Schnelle Schnitte mit der Wippe

Lesezeit: 8 Minuten

Robust, schnell, zuverlässig: Die Wippkreissäge ist eine Schlüsselmaschine in der Brennholzkette. Wir stellen die Feinheiten der Säge mit Wipp-Bereich vor.


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Drei Verfahren gibt es bei der Brennholzbereitung. Entweder Sie zerlegen das Holz direkt im Wald mit Motorsäge und Spaltaxt (bzw. Hydraulikspalter), Sie setzen eine automatische Säge-Spalt-Maschine ein oder Sie arbeiten mit 1 bis 2 m langen Abschnitten, die Sie dann zu Scheiten ablängen. In diesem Verfahren ist die Leistung einer gut ausgestatteten Wipp-kreissäge kaum zu toppen.


Viele Brennholzprofis spalten die Abschnitte vor dem Sägeschnitt. Sie sind dann auf der Wippe besser zu bewegen und ein 700er-Sägeblatt reicht in jedem Fall aus. Alle technischen Angaben in diesem Beitrag beziehen sich deshalb auf diese Sägeblatt-Größe. Der Schnittbereich dieser Blätter liegt zwischen 24 und 28 cm.


Drei Geräteklassen:

Bei den Wippkreissägen gibt es drei Geräteklassen, die teils fließend ineinander übergehen. Meist ist es sinnvoll, 200 bis 300 € mehr in die Hand zu nehmen und eine stabilere Maschine zu kaufen. Achten Sie in jedem Fall auf die Sicherheit. Seit geraumer Zeit bieten einige Firmen spezielle Sägen mit zusätzlicher GS-Prüfung an, die über bessere Abdeckungen der Blätter und der Wippe verfügen (+ 200 bis 400 €; alle Preise im Beitrag sind Größenordnungen ohne MwSt.).


  • Hobby-Maschinen: Diese einfachen Sägen arbeiten meist mit einem direkten Antrieb. Die Ausstattung ist teils spärlich, das Material dünn. Kein Wunder: Die Preise starten bereits bei 600 bis 700 €.
  • Semi-Profi: Aufbau und Ausstattung sind ähnlich wie bei den Hobby-Sägen, doch die Verarbeitung ist durchweg besser. Die Firmen bieten mehr Zubehör an. Teils lassen sich die Maschinen auch nachträglich aufrüsten, z.B. mit einem kombinierten Zapfwellenantrieb. Die Preise für diese bessere Klasse starten bei 1 000 bis 1 200 €.
  • Profi-Sägen: Meist Sägen für den Schlepperanbau, kombiniert mit E-Motor. Es gibt eine ganze Reihe von Sonder- und Zusatzausstattungen. Bei vielen gehört ein Lade-Förderband zum Lieferumfang. Die richtigen Profi-Sägen gibt es ab etwa 5 000 €.


Wichtige Wanne:

Die grundsätzliche Konstruktion ist bei allen Wippkreissägen gleich. Das Holz liegt in einer Wanne und wird damit durch das Sägeblatt geführt. Meist ist die Wanne drehbar am Rahmen gelagert. Wegen der günstigeren Hebelverhältnisse sollte der Drehpunkt möglichst tief liegen. Bei einigen wenigen Maschinen ist die Wanne in Rollen gelagert und wird waagerecht zum Blatt geschoben (aufwändiger und meist teurer).


Wichtig ist eine sichere Lage des Holzes in der Wanne. Achten Sie auf griffige Profile im Sägebereich. Je nach Hersteller können Sie die Wippe auch mit einer zusätzlichen Haltekralle aufrüsten (40 bis 50 €). Das gibt mehr Sicherheit bei kurzen Stücken.


Achten Sie darauf, dass sich die Wippe nicht versehentlich Richtung Sägeblatt bewegt, wenn Sie den Abschnitt in die Wanne legen. Einige Firmen lösen das Problem mit einer Wippensperre, die man zum Sägen einfach lösen kann. Die Wippe soll sich präzise und einigermaßen leichtgängig bewegen. Nach dem Schnitt kehrt sie selbständig in die Ausgangsposition zurück. Besonders sicher sind Modelle, bei denen das Blatt so weit wie möglich abgedeckt ist. Nur der unmittelbare Sägebereich liegt zum Schnitt offen.


Achten Sie auf ergonomische Handgriffe. Für großes Sägepersonal sollten sich die Griffe in der Höhe verstellen lassen. Wenn Sie sehr viel Holz verarbeiten, können sich bei den Profi-Sägen auch einen hydraulischen Vorschub leisten, den es meist aber nur im Paket mit weiteren kostspieligen Ausstattungen gibt.


Wollen Sie längere Abschnitte verarbeiten, sollte sich die Wippe mit einer zusätzlichen Stammauflage (auszieh- und einstellbar) ausrüsten lassen. Praktisch sind Verlängerungen mit v-förmigen Rollen, damit sich das Holz nicht allzu schwer weiterschieben lässt (ca. 100 €).


Ein Längenanschlag oder zumindest eine dauerhafte Markierung für die gängigen Scheitlängen 20, 25, 33 und 50 cm sollten Standard sein. Bei großen Scheitlängen ist es sinnvoll, dass sich die Wippe auch im Scheitbereich verlängern lässt, damit das Holz beim Sägen nicht verkantet.


Sehr beliebt sind im landwirtschaftlichen Bereich Kombikreissägen mit Tisch und Wippe. Fürs Brennholz lässt sich der Tisch einfach nach oben schwenken. Er macht so Platz für den Einsatz der integrierten Wippe. Achten Sie auf möglichst robuste Tische aus Blech, am besten verzinkt oder pulverbeschichtet. Bei sonst gleicher Ausstattung kostet eine Säge mit Tisch zwischen 400 und 700 € Aufpreis. Teils lassen sich die Tische auch nachträglich montieren – klären Sie das vor dem Kauf, wenn Sie sich nicht direkt für einen Tisch entscheiden möchten.


Auswahl beim Antrieb:

Auch bei den Antrieben ist die Auswahl groß: Standard sind Elektromotoren, bei denen das Blatt direkt auf der Welle verschraubt ist. In der 700er-Blatt-Klasse arbeiten die meisten Hersteller mit 5,5 kW-Motoren. Achten Sie auf einen Anschluss mit integriertem Phasenwender, damit die Säge auch bei unterschiedlichen Einsatzorten ohne großes Schrauben direkt richtig herum läuft.


Alternativ zum E-Motor gibt es auch Zapfwellen-Antriebe. Hier sitzt das Blatt direkt auf dem Winkelgetriebe. Der Preisunterschied zwischen den beiden Varianten ist gering. Prima ist ein Dreipunktbock, mit dem Sie die Säge leicht transportieren können. Achten Sie aber dann darauf, dass der Antriebs-Schlepper sie beim Sägen nicht stört.


Bei professionelleren Sägen überträgt der Antrieb die Leistung über eine Keilriemen-Übersetzung aufs Blatt (+ 300 bis 400 €). Das bringt vor allem mehr Drehzahl und damit eine bessere Schnittleistung. Sägen mit Zapfwellenantrieb erreichen so die passende Drehzahl, ohne dass der Schleppermotor mit Vollgas laufen muss. Bei einem Leistungsbedarf von maximal 20 PS ist das für einen Schlepper kein Problem.


Die Keilriemen-Antriebe übernehmen bei einigen Sägen auch die Überlastsicherung. Zusätzlicher Vorteil: Weil der Motor oder das Getriebe nicht mehr direkt am Blatt sitzen, steigt bei einigen Fabrikaten die Schnitttiefe um 3 bis 5 cm. Bei neueren Zapfwellen-Modellen ist außerdem eine Kupplung im Keilriemenantrieb integriert, um die Säge unabhängig vom Schlepper stoppen zu können.


Sehr gängig ist auch die kombinierte Ausstattung mit Elektro- und Zapfwellenantrieb. Wenn die Basissäge mit einem Zapfwellenantrieb in der Liste steht, liegt der Aufpreis für die E-Ausstattung zwischen 600 und 1200 €, je nach Leistung. Je öfter Sie die Säge auch in geschlossenen Räumem einsetzen, desto wichtiger sind vernünftige Transportrollen und Griffe. Achten Sie in jedem Fall auf einen sicheren, kippelfreien Stand der Maschine.


Etwas exotisch aber sehr flexibel ist die Ausstattung mit einem Verbrennungsmotor. Diese Freiheit kostet allerdings 1500 bis 2000 € Aufpreis im Vergleich zur Säge mit E-Motor. Und der Benziner wird Schwierigkeiten haben, mit seinen meist nur 13 PS gegen einen Zapfwellenantrieb zu konkurrieren.


Flexibler mit Förderband:

Bei größeren Holzmengen hat sich ein Förderband an der Säge bewährt – erst damit ist echte Ein-Mann-Arbeit möglich. Bei den Bändern gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen. Ein einfaches Band zum Nachrüsten kostet ca. 1 700 €, bereits fest an der Säge montierte Bänder 2 000 bis 4 000 € Aufpreis, je nach Länge, Breite und Antrieb. Meist kann man zwischen elektrischen und hydraulischen Antrieben wählen. Bei den Top-Lösungen haben die Sägen eine Bordhydraulik und das Förderband lässt sich per Zylinder bequem zum Transport zusammenklappen.


Falls Sie nicht mit Säge plus Band mobil sein müssen, können Sie auch mit einem separaten Band arbeiten, das es ab 2000 € mit E-Antrieb gibt. Wichtig: Auf dem Förderband sollten Mitnehmer-Paddel montiert sein, damit die Scheite auch bei großer Bandsteigung nicht zurückrutschen.


Sehr großen Einfluss auf die Schnittleistung haben die Sägeblätter. Hier entscheiden vor allem Material und Zahn-Zahl. Je besser das Material, desto höher die Standzeit. Die Schnittleistung steigt, die Wippe lässt sich leichter vorschieben. Außerdem machen hochwertige, scharfe Blätter weniger Lärm. Im Angebot der Firmen können Sie meist zwischen drei Blättern wählen (alle Preise für 700 mm):


  • Chrom-Stahl (CR), 70 bis 100 €,
  • Chrom-Vanadium (CV) 100 bis 120 €,
  • Hartmetall bestückt, HM bzw. WIDIA genannt, 160 bis 200 €.


Sonderformen, z.B. für Holz mit Nägeln oder Schälscheiben gibt es bei den meisten auf Anfrage. Übrigens: Die Preise für die meisten Sägen beinhalten ein einfaches Standardblatt, für ein HM-Blatt werden schnell 100 € Aufpreis fällig.


Mit dem Preis steigt die Standzeit. Allerdings sind die Schärfkosten dann teils höher. Das Schärfen wird meist per Zahn abgerechnet. Die meisten Schärfdienste fahren regelmäßige Touren zu den einzelnen Händlern, so dass ein Blatt schnell mal ein bis zwei Wochen unterwegs ist. Damit die Säge keine Zwangspause einlegen muss, schaffen Sie am besten sofort zwei Blätter an.G. Höner

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