Symptome: Bei Befall mit Schwarzbeinigkeit sind die Wurzeln und später auch die Halmbasis von einer schwarzen Myzelplaque überzogen (1, links). Die Wurzeln reißen beim Herausziehen ab und die Rhiozdermis lässt sich vom Zentralzylinder stellenweise leicht abziehen. Früh durch Typhula infizierte Pflanzen fallen nesterweise bis großflächig völlig aus (2). Ist das Gewebe abgestorben, bilden sich aus dem Myzel Sklerotien für die mehrjährige Überdauerung und Neuinfektion. Die Sklerotien sind anfangs hellrosa und werden mit fortschreitender Reife hell- bis dunkelbraun. Rhizoctonia ist in seiner Symptomausprägung sehr variabel. Myzelmatten sind erst weiß, ballen sich dann zu hell- bis dunkelbraunem Myzelschorf zusammen, aus dem sich die Mikrosklerotien bilden (3). Diese sind unterschiedlich groß und braun bis schwarz. Der umgebende dunkelbraune Saum ist im weichen Gewebe sehr breit und oval und wird mit zunehmender Abreife schmaler und spitzer. Dieser „Scharfe oder Spitze Augenfleck“ wird leicht mit dem parasitären Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) verwechselt. Im Gegensatz zu Pseudocercosporella (heute: Helgardia) bildet Rhizoctonia keine Sporen.
Infektionsweg und Bekämpfung: Alle drei Erreger sind ausschließlich bodenbürtig. Sie besiedeln die Wurzeln und Halmbasen der Kultur früh nach dem Auflaufen durch Myzel auf Ernterückständen bzw. im Boden auskeimenden Sklerotien (Typhula und Rhizoctonia). Auf Dauer vermorschen Wurzeln und Halmbasis. Typhula wächst auch in die Blätter und kann Nachbarpflanzen infizieren.
Bedeutung: Alle Getreidearten sind Wirtspflanzen für die drei Erreger, leiden aber unterschiedlich stark unter Befall. Auch Gräser als Winterzwischenfrucht und Ausfallgetreide werden befallen und dienen als grüne Brücke. Infektionspotenzial findet sich auf nahezu allen Standorten. Je wärmer der Boden (Frühsaaten!), desto stärker der Befall, weil sich die Pilze an die Pflanze „retten“, um ihre Wasserversorgung zu sichern. Systemische Beizen dämmen Befall bis zu Bestockungsbeginn ein. ▶
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Symptome: Bei Befall mit Schwarzbeinigkeit sind die Wurzeln und später auch die Halmbasis von einer schwarzen Myzelplaque überzogen (1, links). Die Wurzeln reißen beim Herausziehen ab und die Rhiozdermis lässt sich vom Zentralzylinder stellenweise leicht abziehen. Früh durch Typhula infizierte Pflanzen fallen nesterweise bis großflächig völlig aus (2). Ist das Gewebe abgestorben, bilden sich aus dem Myzel Sklerotien für die mehrjährige Überdauerung und Neuinfektion. Die Sklerotien sind anfangs hellrosa und werden mit fortschreitender Reife hell- bis dunkelbraun. Rhizoctonia ist in seiner Symptomausprägung sehr variabel. Myzelmatten sind erst weiß, ballen sich dann zu hell- bis dunkelbraunem Myzelschorf zusammen, aus dem sich die Mikrosklerotien bilden (3). Diese sind unterschiedlich groß und braun bis schwarz. Der umgebende dunkelbraune Saum ist im weichen Gewebe sehr breit und oval und wird mit zunehmender Abreife schmaler und spitzer. Dieser „Scharfe oder Spitze Augenfleck“ wird leicht mit dem parasitären Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) verwechselt. Im Gegensatz zu Pseudocercosporella (heute: Helgardia) bildet Rhizoctonia keine Sporen.
Infektionsweg und Bekämpfung: Alle drei Erreger sind ausschließlich bodenbürtig. Sie besiedeln die Wurzeln und Halmbasen der Kultur früh nach dem Auflaufen durch Myzel auf Ernterückständen bzw. im Boden auskeimenden Sklerotien (Typhula und Rhizoctonia). Auf Dauer vermorschen Wurzeln und Halmbasis. Typhula wächst auch in die Blätter und kann Nachbarpflanzen infizieren.
Bedeutung: Alle Getreidearten sind Wirtspflanzen für die drei Erreger, leiden aber unterschiedlich stark unter Befall. Auch Gräser als Winterzwischenfrucht und Ausfallgetreide werden befallen und dienen als grüne Brücke. Infektionspotenzial findet sich auf nahezu allen Standorten. Je wärmer der Boden (Frühsaaten!), desto stärker der Befall, weil sich die Pilze an die Pflanze „retten“, um ihre Wasserversorgung zu sichern. Systemische Beizen dämmen Befall bis zu Bestockungsbeginn ein. ▶