Im Nordwesten ist vereinzelt Befall mit dem Schwarzen Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus picitarsis) im Raps aufgetreten. In den letzten Jahren wird auch vermehrt Befall aus Südhessen, dem Rheinland, der Eifel und Rheinland-Pfalz gemeldet. Typisches Befallsbild im Frühjahr sind Pflanzen ohne Haupttrieb, die vor der Blüte stark verbuschen und nicht in die Länge wachsen. Schneiden Sie den Vegetationskegel auf, lassen sich die Larven finden. Durch den Fraß im Vegetationskegel am Übergang zur Wurzel ist der Schaden stärker als beim Erdfloh. Nach dem Fraß wandern sie ab und verpuppen sich im Boden. Die geschlüpften Käfer fliegen nach der Sommerruhe aus Gehölzen in die frischen Rapsfelder und führen einen Reifungsfraß durch. Mit zunehmend wärmerem Herbst müssen Sie daher auch in kühleren Regionen im Norden mit einem Befall rechnen.
Achten Sie im Herbst bei der Gelbschalenkontrolle neben dem Rapserdfloh und der Rübsenblattwespe somit auch auf diesen Schädling. Er ähnelt sehr stark dem Gefleckten Kohltriebrüssler. Die Füße sind auch rot-bräunlich. Jedoch ist der Käfer insgesamt schwarz, teils mit weißen Abschnitten an den Seiten. Als vorläufiger Bekämpfungsrichtwert gelten 10 Rüssler/Gelbschale innerhalb von drei Tagen. Für eine Behandlung eignen sich Pyrethroide mit der Indikation „beißende Insekten“, wie z.B. 75 ml/ha Karate Zeon. Der Termin sollte vor der Eiablage erfolgen. Oft ist dies in der ersten Oktoberhälfte der Fall.
Natascha Droste, Tobias Schulze Bisping, LWK Nordrhein-Westfalen