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Silphie: Wie funktioniert der Vertragsanbau?

Lesezeit: 3 Minuten

Durch die Aufnahme ins Greening wird der Anbau der Durchwachsenen Silphie künftig noch interessanter. Wie sehen die Verträge aus?


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Die Durchwachsene Silphie ist für uns die ideale Alternative zum Energiemais“, sagt Andreas Haberer aus Vöhringen-Wittershausen (Lk Rottweil). „Sie macht relativ wenig Arbeit, bringt einen vernünftigen Trockenmasseertrag und wirft zehn Jahre oder sogar länger eine Ernte ab.“


Für seine Berufskollegen Dominik Boller aus Hohentengen am Hochrhein und Karl Probst aus Dettighofen (beide Lk Waldshut) steht beim Silphie-Anbau im Fokus, dass sie auch mit Grenzstandorten für Mais klarkommt. „Sie übersteht durch ihre tiefen Wurzeln trockene Phasen besser und auch nach dem Hagel im letzten August hat sie sich gut regeneriert“, sagt Probst. Boller säte die Silphie auf waldnahen Flächen aus: „Wildschweine mögen sie im Gegensatz zum Mais nicht.“


1100 ha Anbaufläche:

Die Landwirte sind drei von insgesamt rund 440 Ackerbauern bundesweit, die in den letzten zwei Jahren zu einem wahren „Boom“ der gelb blühenden Dauerkultur beigetragen haben. Denn seit der Energiepark Hahnennest bei Ostrach (Lk Sigmaringen) 2015 erstmals Saatgut für die Energiepflanze anbieten konnte, sind die Anbauflächen, vor allem im Süden, förmlich explodiert: Wurden 2015 erst 80ha ausgesät, waren es 2017 bereits 1100 ha (siehe Südplus, Nr. 6/2015, S. 30).


Durch die Aufnahme der Silphie ins Greening ab Januar 2018 wird ihr Anbau einen weiteren Schub bekommen: „2018 rechnen wir mit 2500ha neuer Aussaatfläche“, sagt Alexandra Kipp vom Energiepark Hahnennest. Sie berät gemeinsam mit vier Kollegen die Betriebe und bonitiert die Bestände im Saatjahr, denn der Anbau ist fest in vertraglicher Hand des Energieparks. Er hat mit der eigenen Saatgutvermehrung und dem Verkauf der „Donau-Silphie“ in Deutschland fast Monopolstellung.


Vertragssystem:

Landwirte haben die Wahl zwischen zwei Vertragsmodellen:


  • Anbauvertrag: Man kauft das Saatgut für 1950€/ha (o. MwSt.). Aussaat und Maissaatgut sind inklusive.
  • Lizenzvertrag: Dieses Modell hat eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren. In den ersten vier Jahren kostet der Vertrag jährlich 380€/ha. Im fünften Jahr sinkt der Satz auf 330€/ha. Hinzu kommen 120€ für das Maissaatgut und 80€ für die Aussaat. Danach sind jährlich bis zum Umbruch 10€/ha fällig.


Beide Vertragsmodelle enthalten neben der Beratung, die Garantie für einen Bestand mit mindestens vier Pflanzen/m2 im Keimblattstadium. Gezahlt wird erst, wenn diese Bestandsdichte durch eine Bonitur bestätigt ist. Im Gegenzug verpflichten sich die Bauern dazu, keine Samen zu gewinnen oder Pflanzen zu vermehren.


Da sich im ersten erntelosen Jahr der Silphie Mais als Deckfrucht bewährt hat und beide Kulturen in gleichmäßigen Reihen per Engsaat ausgesät werden sollten, ist die Aussaat Bestandteil von beiden Vertragsmodellen. Allein für diesen Zweck hat der Energiepark eine Einzelkornsämaschine umgebaut.


Welcher ist günstiger?

Andreas Haberer hat den Anbauvertrag gewählt: „Mir ist lieber, ich kaufe den Bestand auf einmal und dann gehört er uns.“ Dominik Boller und Karl Probst nutzen das Lizenzmodell: „Der hohe Saatgutpreis hat uns erst abgeschreckt. Mit der Lizenzvariante fühlten wir uns als Neulinge sicherer.“ Allerdings ist dieses Modell im fünften Jahr 100€ teurer als der Anbauvertrag. Durch die jährliche Gebühr wächst der Preisabstand danach an.


Zu den Deckungsbeiträgen können die Praktiker noch nichts sagen. Laut Alexandra Kipp lassen sich in fünf Jahren die gleichen Deckungsbeiträge erzielen wie bei Ackerbau mit enger Maisfruchtfolge. Erste Analysen zeigten, dass die Gasausbeute etwa 10% unter der von Mais liege. Silvia Lehnert

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