Nach wie vor treten Praxis und Beratung bei der Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs der Pflanzen auf der Stelle. Die vom Gesetzgeber vorgegebenen Werte bilden den wirklichen Düngebedarf häufig nicht richtig ab. Auch die derzeit viel diskutierten Biomassekarten und Sensoren helfen nur bedingt, da sie auf Hilfsmittel zur Bestimmung des optimalen Düngetermins sowie der Düngermenge angewiesen sind.
Immer öfter nutzt man mittlerweile aber den N-Tester und die Nitratanalyse. Auch mit dem N-Modell in ISIP (www.isip.de) arbeiten einige. Vor allem die ersten beiden Methoden zielen darauf ab, den Ernährungszustand der Pflanzen abzubilden.
Um die Verfahren auf Herz und Nieren zu prüfen, wurde ein Versuch in der Region Südhannover durchgeführt. Hier die wichtigsten Ergebnisse daraus (siehe Übersicht 3):
- Mithilfe der Nitratanalyse (Variante 10) ließ sich im letzten Jahr eine Düngereduktion um 40 kg/ha N gegenüber des Bedarfswertes erreichen. Die letzte Gabe erfolgte mit 60 kg je ha in EC 34.
- In der Bedarfswertvariante 4 wurde in EC 51/55 eine zusätzliche Gabe von 30 kg/ha gedüngt. Diese steigerte den Proteingehalt der B-Sorte Rumor auf über 14%.
- In Variante 14, in der Anfang März 100 kg/ha Gesamt-N mit flüssigen Gärresten ausgebracht wurde, konnte man durch den Einsatz der Nitratanalyse das insgesamt beste Ergebnis erzielen. Die letzte Gabe wurde hier ebenfalls bereits in EC 34 (12. Mai) gedüngt – zusätzlich fielen 42 kg/ha N als SSA zu Beginn sowie 60 kg/ha N am 3. Mai.
Zudem zeigt dieser Versuch, dass eine frühe Abschlussdüngung in EC 37/39 deutliche Ertragssteigerungen im Vergleich zu späteren Gaben erzielt.