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Sommergetreide: Kniffe für die mechanische Unkrautkontrolle

Lesezeit: 3 Minuten

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Das heißt, dass es auf immer mehr Flächen auf die mechanische Unkrautkontrolle hinausläuft. Doch leichter gesagt als getan. Denn einerseits fehlt es an Erfahrung und andererseits lassen sich humose oder tonige Standorte nur sehr schwer mechanisch bearbeiten.


Wie so oft, ist die Vorbereitung das wichtigste: Generell braucht es zum Striegeln einen schüttfähigen Boden. Denn 60 bis 70% der Wirkung des Striegels liegt in der Verschüttung der Unkräuter. Im Durchschnitt gehen 15% des Getreides durch die mechanische Bearbeitung verloren. Deshalb empfiehlt es sich, die Saatstärke um diesen Wert zu erhöhen.


Weil Nitrat-N die stickstoffliebenden Pflanzen – wie z.B. Vogelmiere – überproportional fördert, ist es zudem angeraten, vorzugsweise langsam wirkende Dünger einzusetzen und insgesamt verhalten zu düngen (ca. 30% weniger als üblich). Zusätzlich sollte der Acker so eben wie möglich sein. Säen Sie auch ausreichend tief (mindestens 3 cm) und achten Sie dabei auf eine gute Rückverfestigung.


Nun zur Strategie: Je nach Bodentemperatur und dem davon abhängigen Keimverhalten kann man 3 bis 7 Tage nach der Saat blindstriegeln. Nach dem Auflauf kann es in Sommergetreide nach Erreichen des 3. Laubblattstadiums weitergehen. Zu diesem frühen Termin ist es meist nicht möglich, schneller als 2 km/h zu fahren. Ab EC 23 sind 4 km/h und mehr machbar. Weil das Striegeln auch für das Getreide Stress bedeutet, ist es wichtig, nicht bei Frost oder Frostgefahr zu arbeiten. Am empfindlichsten auf den Striegel reagiert Sommergerste. Sommerweizen verträgt die Maßnahme dagegen recht gut und Hafer bietet den Vorteil, dass er tiefer gesät werden kann. Dadurch kann man ihn intensiver blindstriegeln und zum Nachauflauftermin sind die Pflanzen tief verwurzelt. So verwundert es nicht, dass Flughafer, der aus bis zu 10 cm Bodentiefe aufläuft, nicht mit flach arbeitenden Zinken beizukommen ist. Ackerfuchsschwanz kann ebenfalls aus Tiefen von 5 bis 6 cm keimen und ist dann kaum noch von seiner Verwandtschaft zu trennen. Hingegen ist Windhalm als ausgesprochener Flachkeimer und als anfangs sehr kleine und langsam wachsende Pflanze recht gut zu regulieren. Rispen nehmen eine Mittelstellung ein.


Gut wirksam ist der Striegel nur gegen gerade keimende bzw. sich im Keimblattstadium befindliche Unkräuter. Ein früher Einsatz ist also entscheidend. Spätestens mit dem Beginn des Schossens muss das Getreide die weitere Unterdrückung übernehmen. Lediglich rankende Unkräuter wie Klettenlabkraut lassen sich dann noch bei ausreichender Rahmenhöhe auskämmen.


Exkurs: Im Bioanbau erfolgt das Säen und Hacken zunehmend auf doppeltem Reihenabstand. Neben der Unkrautkontrolle lässt sich durch spätes Hacken noch mal Stickstoff mobilisieren und so der Eiweißgehalt der Ernteware steigern. Doch es gibt auch Nachteile: So ist diese Vorgehensweise im Hinblick auf die Ungrasbekämpfung nur wenig hilfreich. Denn es bleiben zu viele Gräser in der Reihe stehen. Diese können sich zudem durch den langen Lichteinfall sehr gut entwickeln und profitieren ebenfalls von der Stickstofffreisetzung.


Günter Klingenhagen, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

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