Im Gegensatz zu anderen Pflanzenschutzmitteln lösen sich Sulfonylharnstoffe (SHS) im alkalischen Milieu wesentlich besser. So steigt deren Löslichkeit von pH 5,5 auf pH 7,0 um den Faktor 100 (!). Kalk- und noch mehr Eisen-hartes Wasser schränkt die Wirkung von SHS deutlich ein. Damit wichtige Herbizide wie Atlantis usw. voll wirken, ist Folgendes zu empfehlen:
- Verwenden Sie kein Eisen-haltiges, unaufbereitetes Brunnenwasser!
- Machen Sie kalkhaltiges Spritzwasser durch Zugabe von SSA, Zitronensäure oder eines Enthärters weich.
- Mischen Sie 5 % Bor flüssig oder Bor-Ethanolamin mit mindestens 20 °C warmem Wasser in einem 10 l-Eimer an und geben Sie dies der Spritzbrühe zu. Das hebt den pH-Wert auf über 8 an.
- Lösen Sie dann Atlantis oder andere SHS im Eimer vor und spülen Sie das Mittel in die Spritze ein. Intensiv rühren lassen!
- Wer Pyrethroide zumischen will, kann den pH-Wert der Spritzbrühe dann mit Zitronensäure wieder auf 6 absenken, bevor er das Insektizid zugibt.
Geben Sie bei weichem bis mittelhartem Wasser SHS immer zuerst in die Spritzbrühe, damit dieser gelöst ist, bevor andere Mittel hinzukommen. Bringen Sie Sulfonyle wegen der besseren Löslichkeit und Stabilität bei hohen pH-Werten nicht direkt mit Mitteln oder Düngersalzen zusammen, die den pH-Wert stark absenken. Beispiele dafür sind Morpholin-haltige Produkte, Ethephon-Mittel, Moddus und pH-senkende Additive wie LI 700. Auch Mangansulfat und Mangan-nitrat vermindern bei hoher Menge die Wirkung von SHS.