Der Krankheitserreger überdauert im Boden in Dauersporen des Pilzes Polymyxa graminis. Dieser lebt – ohne Schäden zu verursachen – in den Pflanzenwurzeln und verbreitet die Viren über seine eigene Vermehrung. Nach der Infektion im Herbst vermehrt sich das Virus mit Beginn der Vegetation in der Pflanze. Über einige Wochen sind dann typische Symptome erkennbar: Strichel-förmige Mosaikflecken überziehen die jüngeren Blätter. Mit steigenden Temperaturen ergrünen die Blätter wieder und die Pflanzen erscheinen gesund. Treten im Frühjahr stärkere Symptome auf, sind dies häufig Mischinfektionen mit dem Milden Gerstengelbmosaikvirus.
Nach dem Verrotten der Pflanzenwurzeln treten massenhaft Dauersporen des Schleimpilzes aus, die Jahrzehnte im Boden überleben. Diese werden durch Wind und Ackerarbeiten vor allem in trockenen Phasen verbreitet.
Infizierte Gerste verliert erheblich an Winterhärte. So kann es bei einer anfälligen Sorte nach einer zweiwöchigen Kahlfrostperiode durchaus zum Totalausfall kommen.
Abwehrmöglichkeiten: Die meisten Wintergerstensorten sind resistent gegen den Virusstamm BaYMV-I und gegen das BaMMV.
Sollte es beim Anbau trotzdem zu Befall kommen, sollten Sie zur nächsten Gerstenaussaat eine doppelresistente Sorte wählen. Zudem gilt: Frühsaaten vermeiden und für eine gute Bodenstruktur sorgen.