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topplus Raps

Strategien gegen Phoma

Lesezeit: 3 Minuten

Der Phoma-Pilz spielte wegen der besseren Sortentoleranzen und der trockenen Witterung in den letzten Jahren kaum eine Rolle. Ähnlich wie Halmbruch im Getreide hat der Erreger eine sehr lange Entwicklungsphase. Je früher ein Erstbefall im Herbst auftritt, umso eher können Symptome am Wurzelhals mit stärkerer Vermorschung entstehen, die dann zu höheren Ertragsverlusten führen.


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Witterung ist entscheidend


Kritisch für einen frühen Erstbefall ist feuchtes Wetter nach der Rapsernte, wie im Herbst der Jahre 2010/14/15. In diesen Fällen ist eine optimale Sporenausbildung in den Hüllkörpern der Ascosporen (Pseudothezien) auf dem befallenen Altraps möglich. Bleibt es dann weiterhin feucht und windig, infizieren die entlassenen Ascosporen früh den neu auflaufenen Raps. Ist es im August/September dagegen länger trocken (wie im Herbst 2013/16/18), verzögert sich die erste Infizierung.


Nach Ablauf der Inkubationszeit von ca. 130°C-Tagen bilden sich auf den Blättern Symptome mit Pyknidiosporen, die weitere Neuinfektionen verursachen können. Eine direkte Infizierung am Wurzelhals durch Ascosporen gelingt nur in den seltensten Fällen. Derartig erkrankte Pflanzen fallen bei Früh​befall noch vor dem Winter aus. In der Regel muss der Pilz aber aus dem befallenen Blatt über den Blattstiel bis zum Wurzelhals wachsen. Weil die älteren Blätter aber oft schneller absterben als der Pilz wächst, korreliert ein Blattbefall nicht immer mit dem Befall am Wurzelhals.


Mit einem stärkeren Endbefall müssen Sie rechnen, wenn nach früher Infektion die Witterung im Oktober oder später im November noch warm und feucht bleibt (Nachttemperaturen über 10°C). Dann empfiehlt sich eine Behandlung. Auch bei früher Infektion sind Fungizideinsätze ab dem 6-Blattstadium immer am effektivsten.


Fungizideinsatz nur bei Infektionswitterung


Ob Phoma im Frühjahr wirklich zum Problem wird, lässt sich zum Behandlungstermin im Herbst noch nicht einschätzen. Denn die Frühjahrswitterung beeinflusst die weitere Entwicklung der Krankheit erheblich. Ist es trocken, kann es z.B. sein, dass sich ein Befall am Wurzelhals nur wenig ausprägt und kaum Ertragsverluste auftreten. Somit dient ein Fungizideinsatz im Herbst eher einer Versicherung und sollte deshalb nur bei Infektionswitterung erfolgen.


Gegen Phoma im Herbst wirken Tilmor, Ampera, Efilor und Toprex am besten. Sie besitzen gleichzeitig eine wachstumsregulierende Wirkung (Übersicht 2). Geht es z.B. in Spätsaaten nur um Phoma, kann man preiswert mit Amistar Gold arbeiten. Falls allerdings eine sehr starke Wachstumsregulierung mit gleichzeitig bester Phomawirkung gefordert ist, eignen sich in erster Linie Carax + Tilmor oder Toprex, eingesetzt zum 6-Blattstadium.


Das preiswerte Tebuconazol hat keine besonderen Stärken, wird aber oft zur Gewissensberuhigung verwendet. Verzichten Sie in wenig kritischen Situationen (Phoma ohne Bedeutung, Raps neigt nicht zum Überwachsen) besser gänzlich auf die Behandlung. Nur wenn sich nach einem trockenen August und September ausgesprochen feuchte Witterung im Spätherbst einstellt und Phoma erst um Ende Oktober mit Erstbefall auftritt, könnte eine Behandlung mit 0,5 l/ha Tebuconazol sinnvoll sein. ▶


Hermann Hanhart, LWK Nordrhein-Westfalen

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