Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Strategien gegen Schadpilze in Triticale

Lesezeit: 5 Minuten

Eine Extensivkultur in puncto Fungizideinsatz ist Triticale schon länger nicht mehr. Gelbrost-Epidemien und sortenspezifische Mehltauprobleme waren Herausforderungen der letzten Jahre. Dennoch: Triticale benötigt nicht pauschal eine hohe Fungizidintensität. Vielmehr erfordert sie einen sorten-, standort- und witterungsangepassten Schutz.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Unkalkulierbarer Gelbrost:

Bei Mehltau bringt der Sortenwechsel zumindest kurzfristig etwas Entspannung. Die sehr anfälligen Triticalesorten Grenado, Dinaro, Talentro und besonders Adverdo verlieren zunehmend an Anbaubedeutung. Neue Sorten – mit Einschränkung von Cedrico – bringen dagegen eine gute Sortenresistenz mit.


Beim Gelbrost ist spätestens seit 2014 klar, dass die Sorteneinstufung nicht immer ein sicheres Werkzeug ist, um die Anfälligkeit zu beurteilen. Wegen des schnellen Rassenwechsels lässt sich kaum vorhersagen, welche Sorte in der kommenden Vegetation betroffen sein wird.


Im letzten Jahr ist Gelbrost zwar aufgetreten, jedoch war der Druck eher auf moderatem Niveau. Für 2018 ist daher zunächst von geringerem Inokulum und somit niedrigem Druck auf die neuen Saaten auszugehen. Über den Befallsstart und die -stärke entscheidet aber die Winter- und Frühjahrswitterung. Wichtig ist es daher, die Triticale im Frühjahr intensiv zu beobachten.


In den Gelbrostjahren waren frühe, gezielte Behandlungen um EC 30 richtig. Dies ist aber nicht generell nötig. Früh muss man nicht jeder Pustel hinterherfahren. Viele in Triticale zugelassene Fungizide erfassen den Pilz gut.


Nicht pauschal früh starten:

Nur wenn starker Gelbrostbefall (viel Blattmasse betroffen, starke Sporenbildung), eine anfällige Sorte und günstige Infektionswitterung zusammentreffen, empfiehlt sich der Einsatz von preisgünstigen Tebuconazol- oder Epoxiconazol-Produkten mit der ersten CCC-Maßnahme ab EC 30. Tritt gleichzeitig etwas Mehltau auf, sind Ceralo oder Kantik die bessere Wahl (siehe Übersicht 3). Die Vorbehandlung bringt je nach Witterung zwei oder mehr Wochen Schutz. Wenn es gelingt, die anschließende Blattmaßnahme nach EC 32 zu platzieren, erhalten Sie damit den Anschluss an die Abschlussbehandlung.


Mehltau ist in Triticale zwar sicherer zu bekämpfen als im Weizen, bei sehr starkem Befall oder in anfälligen Sorten muss aber trotzdem früh reagiert werden. Geht es nur um diesen Pilz, sind Vegas oder Vegas plus Talius zu empfehlen. Treten bereits viele Mehltaupusteln auf, können Sie 0,25 l/ha Talius mit einem eradikativen Partner wie 0,6 l/ha Ceralo oder 1,0 l/ha Kantik kombinieren.


Bleibt dagegen ein früher Befall aus (Gelbrost oder Mehltau), können Sie warten, um ab EC 32 die ertragsbildenden oberen Blattetagen zu schützen. In der Schossphase lässt sich Rost und Mehltau dann in EC 32 bis 37 mit 1,25 bis 1,5 l/ha Capalo oder 1,5 bis 1,75 l/ha Kantik oder 1,0 l/ha Ceralo bekämpfen. Capalo und Kantik haben eine Nebenwirkung auf Halmbruch.


Verstärkt auf Halmbruch achten:

Legen Sie vor allem in getreidelastigen Fruchtfolgen, Stoppeltriticale und Frühsaaten bei Infektionswitterung Wert auf einen ausreichenden Halmbruchschutz. Die wiederkehrende Frühjahrstrockenheit in den letzten Jahren hat den Erreger zwar auch nach Ausgangsinfektionen wiederholt unbedeutend werden lassen. Der stetig nasse Herbst 2017 hat aber sicherlich zu Infektionen und Ausgangsbefall geführt.


Besonders gefährdet gegenüber Halmbruch sind Frühsaaten. Wie sich der Ausgangsbefall entwickelt, entscheidet wiederum die Frühjahrswitterung: Bleibt es feucht und mäßig warm, ist damit zu rechnen, dass sich der Pilz verbreitet und in das Gewebe einwächst.


Eine breit wirksame Behandlung (Halmbruch, Roste) empfiehlt sich unbedingt vor einer Schlechtwetterphase. Geeignet sind z.B. 1,75 bis 2,0 l/ha Viverda oder 1,0 l/ha Aviator Xpro. Kurativ sind keine Wirkungen gegen Halmbruch zu erzielen. Geht es zusätzlich um Mehltau, sind 0,6 l/ha Gladio + 0,6 kg/ha Unix die bessere Wahl.


Den Abschluss genau planen:

Die breit wirksame Blattbehandlung bildet die Vorbehandlung zur Abschlussmaßnahme. Sichern Sie Triticale als Futtergetreide unbedingt gegen Fusarium ab, wenn ein erhöhtes Risiko besteht. Dass die Vorfrucht Mais und konservierende Bodenbearbeitung die größten Risikofaktoren sind, zeigt sich im langjährigen Fusariummonitoring.


Steht Triticale nicht in Maisfruchtfolgen, ist das Fusariumrisiko geringer und das Vorziehen der Abschlussmaßnahme weiterhin praktikabel. Mit guter Dauerwirkung können Sie hierfür 0,8 bis 1,0 l/ha Juwel Top nutzen, eingesetzt zum letzten Wachstumsregler-Termin (spätestens bis EC 49). Alternativ eignen sich 1,0 l/ha Elatus Era oder 1,4 l/ha Adexar oder 1,25 l/ha Skyway Xpro.


Bei warm-feuchter Witterung wird Septoria nodorum gefördert. Gegen diesen Erreger weisen die Carboxamide die beste Dauerwirkung auf und sollten – wenn zur Abschlussbehandlung bereits Befall im Bestand vorhanden ist – bevorzugt eingesetzt werden. Tritt später nach der vorgezogenen Abschlussbehandlung zur Blüte starke Fusariumwitterung auf, können Sie noch mit Don-Q/Topsin die Notbremse ziehen.


Steht Triticale in Maisfruchtfolgen, sollte die Abschlussmaßnahme immer in der Blüte erfolgen. Wie stark die Infektionen ausfallen, hängt von der Sporenreifung auf den Ernterückständen und der Witterung in der Blüte ab. Triticale blüht – anders als Weizen – erst, wenn erste Staubgefäße sichtbar werden. Dann kann Fusarium infizieren.


Stellen sich dann günstige Infektionsbedingungen mit über 20°C und Niederschlägen ein, muss man mit hohen Mengen fusariumwirksamer Produkte innerhalb weniger Tage um das Infektionsgeschehen reagieren. Zu empfehlen sind in diesen Fällen 2,5 l/ha Osiris oder Kombinationen aus 0,75 l/ha Skyway Xpro + 1,25 l/ha Osiris oder 0,6 l/ha Aviator Xpro plus 1,25 l/ha Osiris oder 0,6 l/ha Elatus Era plus 1,25 l/ha Osiris.


Fusariumwetter ist gleichzeitig „Nodorumwetter“. Um Septoria nodorum mitzuerfassen, sollten Carboxamidkombinationen in dieser Situation bevorzugt zum Einsatz kommen. Das gilt aber nur, wenn Sie vorher noch kein Carboxamid, wie z.B. Viverda oder Aviator Xpro, angewendet haben. Setzen Sie Carboxamide auch in Triticale unbedingt nur einmal innerhalb der Vegetation ein.


Falls Sie in der Blüte die Abschlussmaßnahme geplant haben, aber kein Fusariumwetter auftritt, können Sie mit reduzierten Aufwandmengen von 2,0 l/ha Osiris gegen Roste vorgehen. Wenn zusätzlich Septoria nodorum abgesichert werden soll, sind 1,0 l/ha Skyway Xpro oder 0,8 l/ha Elatus Era zu bevorzugen.-mb-

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.