Mit zunehmender Tageslänge beginnen die Halme mit der Streckung. Der Langtagseinfluss aktiviert die für das Schossen zuständigen Gibberelline (siehe Übersicht 4). Deren Ausgangsbausteine produzierte die Photsynthese bereits während der Bestockung. Im Langtag werden diese in einem nächsten Schritt zu streckungsaktiven Gibberellinen umgebaut. Je länger die Bestockung dauerte, umso mehr Bausteine, d.h. umso mehr Gibberellin-Vorstufen sind vorhanden und desto länger werden die Internodien. Alle Wachstumsregler (außer Ethephon) greifen in die Synthese von Gibberellinen ein. CCC, Mepiquat-Chlorid und Triazole hemmen die Synthese der Vorstufen bereits während der Bestockung bis kurz vor der Streckung. Späte Hemmer der Gibberellinsynthese wie Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Ca greifen erst kurz vor und noch während der Streckung in die letzten Schritte der Synthese ein. Ethylen hemmt dagegen die Aktivität der Gibberelline.
Im Schossen ab dem 2-Knoten-Stadium (BBCH 32) streckt sich die Ährenspindel („Große Periode“). Alle Ertragsanlagen an der Ähre sind dann vorhanden und werden während der Streckung endgültig ausgebildet. Ährchen und Blüten werden in der zweiwöchigen Ährenstreckung an die Leitbahnen angeschlossen, um sie mit Wasser- und Nährstoffen (Xylem) zu versorgen und um nach der Blüte die Körner mit Assimilaten über das Phloem füllen zu können. Auch dieser Prozess wird durch Phytohormone gesteuert. Auxine sind dafür zuständig, das Xylem zu entwickeln, Gibberelline unterstützen das Phloem.
Auxin-betonte Sorten bilden daher lange Ähren aus. Sie können allerdings manchmal nicht alle Blüten an das Phloem anschließen, wenn die Gibberellinsynthese gestört ist (z.B. durch Wachstumsregler) oder das Auxin/Gibberellin-Verhältnis durch Herbizide mit Auxinwirkung (z.B. Wuchsstoffe) zugunsten der Auxine verschoben ist. Setzt man dann während der Ährenstreckung Gibberellinsynthese-hemmende Wachstumsregler ein, fallen diese Effekte noch stärker aus.
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Mit zunehmender Tageslänge beginnen die Halme mit der Streckung. Der Langtagseinfluss aktiviert die für das Schossen zuständigen Gibberelline (siehe Übersicht 4). Deren Ausgangsbausteine produzierte die Photsynthese bereits während der Bestockung. Im Langtag werden diese in einem nächsten Schritt zu streckungsaktiven Gibberellinen umgebaut. Je länger die Bestockung dauerte, umso mehr Bausteine, d.h. umso mehr Gibberellin-Vorstufen sind vorhanden und desto länger werden die Internodien. Alle Wachstumsregler (außer Ethephon) greifen in die Synthese von Gibberellinen ein. CCC, Mepiquat-Chlorid und Triazole hemmen die Synthese der Vorstufen bereits während der Bestockung bis kurz vor der Streckung. Späte Hemmer der Gibberellinsynthese wie Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Ca greifen erst kurz vor und noch während der Streckung in die letzten Schritte der Synthese ein. Ethylen hemmt dagegen die Aktivität der Gibberelline.
Im Schossen ab dem 2-Knoten-Stadium (BBCH 32) streckt sich die Ährenspindel („Große Periode“). Alle Ertragsanlagen an der Ähre sind dann vorhanden und werden während der Streckung endgültig ausgebildet. Ährchen und Blüten werden in der zweiwöchigen Ährenstreckung an die Leitbahnen angeschlossen, um sie mit Wasser- und Nährstoffen (Xylem) zu versorgen und um nach der Blüte die Körner mit Assimilaten über das Phloem füllen zu können. Auch dieser Prozess wird durch Phytohormone gesteuert. Auxine sind dafür zuständig, das Xylem zu entwickeln, Gibberelline unterstützen das Phloem.
Auxin-betonte Sorten bilden daher lange Ähren aus. Sie können allerdings manchmal nicht alle Blüten an das Phloem anschließen, wenn die Gibberellinsynthese gestört ist (z.B. durch Wachstumsregler) oder das Auxin/Gibberellin-Verhältnis durch Herbizide mit Auxinwirkung (z.B. Wuchsstoffe) zugunsten der Auxine verschoben ist. Setzt man dann während der Ährenstreckung Gibberellinsynthese-hemmende Wachstumsregler ein, fallen diese Effekte noch stärker aus.