Dicht gelagerte Bodenhorizonte kosten Ertrag – vor allem, wenn sie im Untergrund liegen. Das muss nicht sein! Viele Strukturschäden können Sie reparieren. Einige müssen Sie vermeiden, denn nicht alles lässt sich im Nachhinein beheben. Wichtig ist, die Schäden zu erkennen.
topagrar-Serie
Strukturschäden in ackerbaulich genutzten Böden sind weit verbreitet. Und damit sind weniger die offensichtlichen Schäden nach nassen Hackfruchternten oder frühen (Gülle-)Düngungsterminen gemeint. Denn bei den von Abfahrgespannen überbeanspruchten Vorgewenden in der Maisernte oder bei ausgefahrenen Fahrgassen im Frühjahr handelt es sich nur um einen Teil der Probleme.
Viel gravierender wirken die oftmals verborgenen Schäden durch Bearbeitungsfehler: Eine Schmierschicht nach dem Pflügen unter feuchten bzw. nassen Bedingungen betrifft den gesamten Acker. Wer die Bodenstruktur beurteilen möchte, kann diese kaum oberflächlich ansprechen – es bedarf immer eines Hilfsmittels.
Strukturschäden erkennen
Im einfachsten Falle ist dies eine Bodensonde. Leider täuschen die spitzen Metallstäbe sehr oft eine intakte Struktur vor, indem sie auch durch verdichtete Zonen wie das sprichwörtliche „Messer durch die warme Butter“ gleiten. Penetrometer geben mittels Druckanzeige schon besser Aufschluss darüber, wo sich eine festere Schicht befindet.
Am verlässlichsten ist aber nach wie vor die Kombination aus Spaten und Taschenmesser. Dazu heben Sie mindestens krumentief einen Graben quer zur Bearbeitungsrichtung aus. In die freigelegten Grabenwände stechen Sie behutsam mit der Messerklinge ein. Diese Bestimmung des Eindringwiderstands ist in der Ansprache der Bodenstruktur weiterhin der „Goldstandard“. So übersehen Sie sicher keine Probleme.
Die zeit- und rückenschonendere Alternative zum Spaten ist das Ausheben eines Bodenblockes mit einer schmal gestellten Palettengabel: die „Palettengabel-Bonitur“. Den Block kann man dann auf Augenhöhe ausheben, um Störschichten o.ä. festzustellen.
Physikalische Barrieren
Jeder Bodenbearbeitungsgang ist ein mechanischer Eingriff in den Boden und hinterlässt Spuren. Dabei werden nicht immer nur die erhofften positiven Effekte wie Bodenlockerung oder Einmischen von Ernterückständen erzielt. Oftmals treten auch Nebenwirkungen in Form von Bearbeitungshorizonten auf. Je breitflächiger diese physikalischen Barrieren im Boden auftreten, umso gravierender sind die Folgen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie die Ursachen sowie die Vermeidungsmöglichkeiten dieser vier verschiedenen physikalischen Barrieren: Verschlämmung, Ernterückstände, Bearbeitungshorizonte und Mehrfachbarrieren.
friederike.mund@topagrar.com
friederike.mund@topagrar.com
Die Autoren der Serie „Fachwissen Pflanzenbau“ rufen zeitloses Fachwissen in Erinnerung und stellen Zusammenhänge im Pflanzenbau kurz und knackig (wieder) her. Der aktuelle Themenblock ist der „Bodeneingriff“. Es folgen die Themen: „Pflanzenphysiologie“, „Fruchtfolge, Zwischenfrüchte, Kulturen“ sowie „Pflanzenschutz und Wachstumsregler“. Schon erschienen ist das Thema „Boden“. Alle Beiträge sammeln wir online frei zugänglich für Abonnenten, unter www.topagrar.com/wissen-pflanzenba▶
Unser Autor
Gerrit Hogrefe, N.U. Agrar
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Dicht gelagerte Bodenhorizonte kosten Ertrag – vor allem, wenn sie im Untergrund liegen. Das muss nicht sein! Viele Strukturschäden können Sie reparieren. Einige müssen Sie vermeiden, denn nicht alles lässt sich im Nachhinein beheben. Wichtig ist, die Schäden zu erkennen.
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Strukturschäden in ackerbaulich genutzten Böden sind weit verbreitet. Und damit sind weniger die offensichtlichen Schäden nach nassen Hackfruchternten oder frühen (Gülle-)Düngungsterminen gemeint. Denn bei den von Abfahrgespannen überbeanspruchten Vorgewenden in der Maisernte oder bei ausgefahrenen Fahrgassen im Frühjahr handelt es sich nur um einen Teil der Probleme.
Viel gravierender wirken die oftmals verborgenen Schäden durch Bearbeitungsfehler: Eine Schmierschicht nach dem Pflügen unter feuchten bzw. nassen Bedingungen betrifft den gesamten Acker. Wer die Bodenstruktur beurteilen möchte, kann diese kaum oberflächlich ansprechen – es bedarf immer eines Hilfsmittels.
Strukturschäden erkennen
Im einfachsten Falle ist dies eine Bodensonde. Leider täuschen die spitzen Metallstäbe sehr oft eine intakte Struktur vor, indem sie auch durch verdichtete Zonen wie das sprichwörtliche „Messer durch die warme Butter“ gleiten. Penetrometer geben mittels Druckanzeige schon besser Aufschluss darüber, wo sich eine festere Schicht befindet.
Am verlässlichsten ist aber nach wie vor die Kombination aus Spaten und Taschenmesser. Dazu heben Sie mindestens krumentief einen Graben quer zur Bearbeitungsrichtung aus. In die freigelegten Grabenwände stechen Sie behutsam mit der Messerklinge ein. Diese Bestimmung des Eindringwiderstands ist in der Ansprache der Bodenstruktur weiterhin der „Goldstandard“. So übersehen Sie sicher keine Probleme.
Die zeit- und rückenschonendere Alternative zum Spaten ist das Ausheben eines Bodenblockes mit einer schmal gestellten Palettengabel: die „Palettengabel-Bonitur“. Den Block kann man dann auf Augenhöhe ausheben, um Störschichten o.ä. festzustellen.
Physikalische Barrieren
Jeder Bodenbearbeitungsgang ist ein mechanischer Eingriff in den Boden und hinterlässt Spuren. Dabei werden nicht immer nur die erhofften positiven Effekte wie Bodenlockerung oder Einmischen von Ernterückständen erzielt. Oftmals treten auch Nebenwirkungen in Form von Bearbeitungshorizonten auf. Je breitflächiger diese physikalischen Barrieren im Boden auftreten, umso gravierender sind die Folgen.
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Die Autoren der Serie „Fachwissen Pflanzenbau“ rufen zeitloses Fachwissen in Erinnerung und stellen Zusammenhänge im Pflanzenbau kurz und knackig (wieder) her. Der aktuelle Themenblock ist der „Bodeneingriff“. Es folgen die Themen: „Pflanzenphysiologie“, „Fruchtfolge, Zwischenfrüchte, Kulturen“ sowie „Pflanzenschutz und Wachstumsregler“. Schon erschienen ist das Thema „Boden“. Alle Beiträge sammeln wir online frei zugänglich für Abonnenten, unter www.topagrar.com/wissen-pflanzenba▶