Mais kann spezielle Bodenbakterien anlocken, die ihm beim Wachstum helfen. Das zeigt eine internationale Studie, an der u.a. die Universität Bonn und die chinesische Southwest University beteiligt waren. Die Forscher hatten ertraglich stark unterschiedliche Maissorten untersucht. In der Wurzel der Hochleistungs-Zuchtlinie 787 ist ihnen eine große Mengen des Enzyms Flavon-Synthase 2 aufgefallen. „Damit stellt dieser Mais bestimmte Moleküle aus der Gruppe der Flavonoide her und entlässt sie in den Boden“, erklärt Dr. Peng Yu vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn.
Bakterien für mehr Seitenwurzeln
Flavonoide geben Blüten und Früchten ihre Farbe. Im Erdreich sorgen sie dafür, dass sich spezifische Bakterien um die Wurzeln herum anreichern. Diese Mikroben sind dafür verantwortlich, dass sich die Wurzeln seitlich häufiger verzweigen. „Dadurch kann der Mais unter anderem mehr Stickstoff aus der Umgebung aufnehmen“, erläutert Prof. Dr. Frank Hochholdinger vom INRES. „Aus diesem Grunde wächst er schneller, vor allem bei knapper Stickstoffversorgung.“
Wie gut das funktioniert, zeigten die Forscher in weiteren Versuchen:
Die Maissorte mit dem Kürzel LH93 bringt eher mickrige Pflanzen hervor. Deutlich besser wuchs LH93 in einer Erde, in der zuvor die Hochleistungs-Linie 787 gewachsen war. Sterilisierten die Forscher den Boden zuvor, blieb der Effekt aus. Demnach seien die angereicherten Bakterien für den Wachstums-Turbo verantwortlich.
Der Effekt zeigte sich sogar bei einer Maissorte, die aufgrund einer Mutation keine Seitenwurzeln bilden kann. Wuchs sie in einer mit den Bakterien angereicherten Erde, verzweigten sich die Wurzeln der Mutante. Auf welche Weise dies zustande kommt, ist noch nicht geklärt. Zudem kam dieser Mais weitaus besser mit Stickstoffmangel zurecht als ohne mikrobielle Unterstützung.
Die Ergebnisse der Studie könnten langfristig zur Züchtung neuer Sorten führen, die mit weniger Dünger auskommen.
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Mais kann spezielle Bodenbakterien anlocken, die ihm beim Wachstum helfen. Das zeigt eine internationale Studie, an der u.a. die Universität Bonn und die chinesische Southwest University beteiligt waren. Die Forscher hatten ertraglich stark unterschiedliche Maissorten untersucht. In der Wurzel der Hochleistungs-Zuchtlinie 787 ist ihnen eine große Mengen des Enzyms Flavon-Synthase 2 aufgefallen. „Damit stellt dieser Mais bestimmte Moleküle aus der Gruppe der Flavonoide her und entlässt sie in den Boden“, erklärt Dr. Peng Yu vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn.
Bakterien für mehr Seitenwurzeln
Flavonoide geben Blüten und Früchten ihre Farbe. Im Erdreich sorgen sie dafür, dass sich spezifische Bakterien um die Wurzeln herum anreichern. Diese Mikroben sind dafür verantwortlich, dass sich die Wurzeln seitlich häufiger verzweigen. „Dadurch kann der Mais unter anderem mehr Stickstoff aus der Umgebung aufnehmen“, erläutert Prof. Dr. Frank Hochholdinger vom INRES. „Aus diesem Grunde wächst er schneller, vor allem bei knapper Stickstoffversorgung.“
Wie gut das funktioniert, zeigten die Forscher in weiteren Versuchen:
Die Maissorte mit dem Kürzel LH93 bringt eher mickrige Pflanzen hervor. Deutlich besser wuchs LH93 in einer Erde, in der zuvor die Hochleistungs-Linie 787 gewachsen war. Sterilisierten die Forscher den Boden zuvor, blieb der Effekt aus. Demnach seien die angereicherten Bakterien für den Wachstums-Turbo verantwortlich.
Der Effekt zeigte sich sogar bei einer Maissorte, die aufgrund einer Mutation keine Seitenwurzeln bilden kann. Wuchs sie in einer mit den Bakterien angereicherten Erde, verzweigten sich die Wurzeln der Mutante. Auf welche Weise dies zustande kommt, ist noch nicht geklärt. Zudem kam dieser Mais weitaus besser mit Stickstoffmangel zurecht als ohne mikrobielle Unterstützung.
Die Ergebnisse der Studie könnten langfristig zur Züchtung neuer Sorten führen, die mit weniger Dünger auskommen.