Die Streckung wird durch die Tageslänge und Vernalisation (Kältereiz) gesteuert. Durch die Einkreuzung von Sommerraps-Typen in die heutigen Doppelnull-Sorten induziert bereits der 12-Stunden-Tag die Sprossstreckung.
Erreicht der Raps das 6-Blattstadium im Herbst noch vor Ende September – und wirkte somit der Langtag (über 12 Stunden) auf die Rapspflanze ein –, beginnt der Raps, sich schon im Herbst zu strecken. Ohne den Einsatz eines Wachstumsreglers kann der Haupttrieb im 12-Blattstadium bereits vor Winter eine Länge zwischen 3 und 20 cm erreichen und ist dann hochgradig frostgefährdet.
Der Haupttrieb beansprucht zudem die Assimilate verstärkt für sich (apikale Dominanz). Das geht zulasten der Knospenbildung an den unteren Seitentrieben, was den Ertrag reduziert. Wachstumsregler, die im Herbst im 4- (bis 6-) Blattstadium eingesetzt werden, unterstützen deshalb nicht nur die Überwinterung des Rapses durch die Stauchung des Sprosses, sondern verstärken auch die Knospenbildung und sichern damit den Schotenansatz.
Weiße Wurzelspitzen – ein Zeichen für neues Wachstum
Das Massenwachstum im Frühjahr und die Regeneration der Rapspflanzen setzen wieder ein, wenn die Bodentemperaturen die 4°C-Grenze überschreiten und die Wurzeln neue weiße Wurzelspitzen bilden. Auch die Regeneration im Frühjahr wird durch die Cytokinine in Gang gesetzt.
Streckung ab BBCH 31/32
Ist der Spross im Frühjahr zwischen 15 und 20 cm lang, beginnen sich nach 900 bis 1000°C-Tagen in BBCH 31/32 auch die Verzweigungsknospen in der Blattachsel zu strecken. Dieses Stadium ist vergleichbar mit der „Großen Periode“ der Ähre im Getreide. Der Raps darf von nun an nicht mehr unter Nährstoff- und/oder Wassermangel leiden, weil sonst zu viele Knospen oder gar ganze Verzweigungen reduziert werden. Anders als das Getreide, reduziert der Raps die unteren (= älteren) Verzweigungen zuerst.
Die Knospen des Haupttriebes sind ab dem Knospenstadium (BBCH 51/59), etwa 1050 bis 1150°C-Tage nach Feldaufgang, nicht mehr durch Blätter eingehüllt und liegen dann frei. ▶
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Die Streckung wird durch die Tageslänge und Vernalisation (Kältereiz) gesteuert. Durch die Einkreuzung von Sommerraps-Typen in die heutigen Doppelnull-Sorten induziert bereits der 12-Stunden-Tag die Sprossstreckung.
Erreicht der Raps das 6-Blattstadium im Herbst noch vor Ende September – und wirkte somit der Langtag (über 12 Stunden) auf die Rapspflanze ein –, beginnt der Raps, sich schon im Herbst zu strecken. Ohne den Einsatz eines Wachstumsreglers kann der Haupttrieb im 12-Blattstadium bereits vor Winter eine Länge zwischen 3 und 20 cm erreichen und ist dann hochgradig frostgefährdet.
Der Haupttrieb beansprucht zudem die Assimilate verstärkt für sich (apikale Dominanz). Das geht zulasten der Knospenbildung an den unteren Seitentrieben, was den Ertrag reduziert. Wachstumsregler, die im Herbst im 4- (bis 6-) Blattstadium eingesetzt werden, unterstützen deshalb nicht nur die Überwinterung des Rapses durch die Stauchung des Sprosses, sondern verstärken auch die Knospenbildung und sichern damit den Schotenansatz.
Weiße Wurzelspitzen – ein Zeichen für neues Wachstum
Das Massenwachstum im Frühjahr und die Regeneration der Rapspflanzen setzen wieder ein, wenn die Bodentemperaturen die 4°C-Grenze überschreiten und die Wurzeln neue weiße Wurzelspitzen bilden. Auch die Regeneration im Frühjahr wird durch die Cytokinine in Gang gesetzt.
Streckung ab BBCH 31/32
Ist der Spross im Frühjahr zwischen 15 und 20 cm lang, beginnen sich nach 900 bis 1000°C-Tagen in BBCH 31/32 auch die Verzweigungsknospen in der Blattachsel zu strecken. Dieses Stadium ist vergleichbar mit der „Großen Periode“ der Ähre im Getreide. Der Raps darf von nun an nicht mehr unter Nährstoff- und/oder Wassermangel leiden, weil sonst zu viele Knospen oder gar ganze Verzweigungen reduziert werden. Anders als das Getreide, reduziert der Raps die unteren (= älteren) Verzweigungen zuerst.
Die Knospen des Haupttriebes sind ab dem Knospenstadium (BBCH 51/59), etwa 1050 bis 1150°C-Tage nach Feldaufgang, nicht mehr durch Blätter eingehüllt und liegen dann frei. ▶