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Teufelsfratzen in der Narbe

Lesezeit: 2 Minuten

Treten viele Krähen auf Ihrem Grünland auf, ist das kein gutes Zeichen. Denn sie suchen im Boden vermutlich nach Larven der Wiesenschnake (Tipula paludosa), die ihnen als Nahrung dienen. Zwar verringern die Vögel durch ihren Fraß die Besatzstärke, allerdings verursachen sie dabei erhebliche Narbenschäden. Die klaffenden Lücken schaffen Platz für weniger wertvolle Gräser und Unkräuter.


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Ein Befall tritt häufig nach einem niederschlagsreichen September auf – wie in diesem Jahr. Kontrollieren Sie Ihr Grünland ab Oktober auf Tipulalarven (wegen ihres markanten Hinterteils auch Teufelsfratzen genannt). Am besten funktioniert das mit der sogenannten Salzwassermethode. Stechen Sie dabei je Hektar mindestens an vier Stellen Grassodenquadrate von 25x25x5 cm aus. Lösen Sie dann ca. 2 kg Salz je 10 l Wasser in einem Behälter auf. Optimal ist die Salzkonzentration, wenn eine Kartoffelscheibe schwimmt. Tauchen Sie die Grassoden in das Salzwasser ein und entfernen Sie aufschwimmende Pflanzenteile und Schaum. Nach rund 30 min schwimmen die in den Soden enthaltenen Larven auf. Zählen Sie diese und multiplizieren Sie den Wert mit 16. So erhalten Sie den Befall pro m².


Die Bekämpfungsschwelle im Herbst liegt bei 300 Larven pro m², im Frühjahr bei 100 Larven pro m². Ist diese Schwelle erreicht, sind folgende Bekämpfungsstrategien möglich:


  • Gegen junge Larvenstadien kann man mit 3 bis 4 dt/ha Kalkstickstoff zwar ausreichende Wirkungsgrade erzielen. Zu beachten ist aber, dass man diese Gabe im Herbst in die Düngeplanung aufnehmen muss. Weiterer Nachteil dieser Methode ist die geringe N-Effizienz.
  • Biologisch lassen sich junge Larvenstadien mit einer Spritzsuspension aus entomopathogenen Nematoden wie Steinernema feltiae oder S. carpocapsae ab Oktober bekämpfen. Die Wirkungsgrade dieser teuren Mittel schwanken jedoch von 0 bis 80%. Wichtig für eine erfolgreiche Bekämpfung ist die richtige Handhabung der Präparate und der Einsatz bei Bodentemperaturen von über 12°C.


Weil biologische Mittel auf Basis von Bacillus thuringiensis für Grünland nicht zugelassen sind und eine chemische Bekämpfung nicht möglich ist, bleibt nur ein sehr enger Handlungsspielraum gegen die Wiesenschnake. Umso wichtiger ist es daher, einem Befall vorzubeugen. Mähen Sie hierzu die Geilstellen bzw. Weidereste ab und bereiten Sie die Bestände optimal auf den Winter vor, damit sie im Frühjahr zügig austreiben.


Dr. Martin Komainda,


LWK Schleswig-Holstein

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