L andwirte, die ihren Rinder bis in den Herbst hinein Weidegang gön-nen, sollten auf Folgendes achten: Da das Wachstum im Herbst nach-lässt und der Aufwuchs sinkt, sollten Sie die Besatzdichte entsprechend anpas-sen, z. B. von drei bis vier Tieren/ha auf bis zu 1 Tier/ha. Intensiv genutztes Grünland bringt bei gleichmäßiger Düngung auch im Herbst noch einen ordentlichen Auf-wuchs. Je früher Sie den letzten Auf-wuchs nutzen, desto höher ist der Ener-giegehalt. Energiedichten von über 6 MJ NEL/kg TS lassen sich durchaus erreichen. Allerdings ist der Aufwuchs im Herbst strukturärmer als im Früh-jahr und Sommer. Durch Zufüttern von strukturreichem Futter lässt sich dies aus-gleichen. Bei Dauerregen sinkt die Futterauf-nahme. Auch um Trittschäden an der Grasnarbe zu vermeiden, sollten Sie dann den Weidegang beenden. Der Weideabtrieb sollte erfolgen, wenn das Wachstum auf dem Grünland beendet ist und nicht mehr genügend Futter aufwächst. Dies hängt ab von Standort, Witterung und Futterbe-darf der Weidetiere. Der Weidegang sollte ebenfalls beendet werden, wenn der Boden so feucht geworden ist, dass die Narbe geschädigt wird durch die Tritte der Weidetiere. Weidebestände im Herbst zu schonen, um ihre Frühjahrsentwick-lung zu begünstigen, ist bei ange-messener ganzjähriger Nährstoff-versorgung nicht nötig, so die Grün-landexperten Prof. Gerhard Voigt-länder und Prof. Helmut Jacob. Der Frühjahrsaustrieb wird vielmehr beein-flusst vom Stickstoff, der im Frühjahr verfügbar ist sowie der Winter- und Frühjahrswitterung. -hm-
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