Eine Fungizidbehandlung im Raps ist meistens wenig wirtschaftlich, oft nur mit Mehrerträgen von 0 bis 2 dt/ha.Eine Wachstumskontrolle ist nur erforderlich, wenn wüchsige Sorten vorzeitig das 4-Blattstadium erreichen. Dann empfiehlt sich eine Behandlung, um die Winterfestigkeit abzusichern bzw. eine zu frühe Stängelbildung zu vermeiden.
Empfehlungen je nach Sorten
Sorten mit sehr schneller Herbstentwicklung wie Ambassador, Architect, Croozer, Expansion, Hattrick, Heiner, Ludger, Trezzor oder Violin sind am stärksten gefährdet, wenn die Aussaat früh erfolgt und sie schon um den 20. September vier Laubblätter gebildet haben. Behandeln Sie in diesen Fällen spätestens zum 4-Blattstadium.
In mittelwüchsigen Sorten wie Algarve, Alvaro, Attletick, Bender, Exception, Exima, Ivo, Penn oder Smaragd können Sie flexibler handeln. So lässt sich bei diesen auch zum 6-Blattstadium um Anfang Oktober noch eine Stängelbildung verhindern.
Langsamwüchsige Sorten wie Arabella, Arazzo, Exlibris oder Puzzle benötigen hingegen in der Regel keine gezielte Wachstumskontrolle. Wichtig ist bei Sorten wie Arabella aber, sie frühzeitig zu säen, damit sie sich vor Winter noch kräftig entwickeln können.
Die Leistung gängiger Fungizide im Raps entnehmen Sie der Übersicht 2. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die Behandlungen in mittelwüchsigen Sorten durchgeführt wurden. Bezieht man weitere Versuchsergebnisse mit ein, ist folgende Strategie angeraten:
Wenn in sehr wüchsigen Sorten ein Fungizideinsatz erforderlich wird, ist Carax zum 4-Blattstadium das Mittel der Wahl. Aufwandmengen von 0,5 bis 0,75 l/ha wirken besser als ein Splitting. Wer allerdings zur Unkrautkontrolle Belkar verwendet hat, kann aus Verträglichkeitsgründen kein Carax nutzen. Alternativ können Sie dann 0,35 bis 0,4 l/ha Toprex wählen, eingesetzt spätestens zum 5-Blattstadium. Die Einkürzung ist oft etwas geringer als die von Carax, dafür hält aber die Dauerwirkung länger. Alle anderen Fungizide sind für sehr frühe Einsätze weniger geeignet, zumindest dann, wenn eine starke Einkürzung gefragt ist.
In den mittelwüchsigen Sorten sind auch zum 6-Blattstadium noch gute Wirkungsgrade zu erwarten. Darüber hinaus ist dann oft die Wirkung gegen Phoma besser. Mit 0,4 l/ha Carax + 0,6 l/ha Tilmor (oder nach Einsatz von Belkar 0,4 l/ha Toprex) erreichen Sie zu diesem Termin die max. Einkürzung.
In Spätsaaten oder in Jahren mit verzögerter Herbstentwicklung können Sie auf die wachstumsregulierende Wirkung der Fungizide verzichten. Oder anders ausgedrückt: Wenn sehr wüchsige Sorten das 6-Blattstadium erst um den 5. bis 10. Oktober erreichen, bringt das Fungizid in puncto Einkürzung nichts mehr. Nur wenn in solchen Jahren Phoma mit stärkerem Befall vorkommt, ist ein positiver Ertragseffekt zu erwarten.
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Eine Fungizidbehandlung im Raps ist meistens wenig wirtschaftlich, oft nur mit Mehrerträgen von 0 bis 2 dt/ha.Eine Wachstumskontrolle ist nur erforderlich, wenn wüchsige Sorten vorzeitig das 4-Blattstadium erreichen. Dann empfiehlt sich eine Behandlung, um die Winterfestigkeit abzusichern bzw. eine zu frühe Stängelbildung zu vermeiden.
Empfehlungen je nach Sorten
Sorten mit sehr schneller Herbstentwicklung wie Ambassador, Architect, Croozer, Expansion, Hattrick, Heiner, Ludger, Trezzor oder Violin sind am stärksten gefährdet, wenn die Aussaat früh erfolgt und sie schon um den 20. September vier Laubblätter gebildet haben. Behandeln Sie in diesen Fällen spätestens zum 4-Blattstadium.
In mittelwüchsigen Sorten wie Algarve, Alvaro, Attletick, Bender, Exception, Exima, Ivo, Penn oder Smaragd können Sie flexibler handeln. So lässt sich bei diesen auch zum 6-Blattstadium um Anfang Oktober noch eine Stängelbildung verhindern.
Langsamwüchsige Sorten wie Arabella, Arazzo, Exlibris oder Puzzle benötigen hingegen in der Regel keine gezielte Wachstumskontrolle. Wichtig ist bei Sorten wie Arabella aber, sie frühzeitig zu säen, damit sie sich vor Winter noch kräftig entwickeln können.
Die Leistung gängiger Fungizide im Raps entnehmen Sie der Übersicht 2. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die Behandlungen in mittelwüchsigen Sorten durchgeführt wurden. Bezieht man weitere Versuchsergebnisse mit ein, ist folgende Strategie angeraten:
Wenn in sehr wüchsigen Sorten ein Fungizideinsatz erforderlich wird, ist Carax zum 4-Blattstadium das Mittel der Wahl. Aufwandmengen von 0,5 bis 0,75 l/ha wirken besser als ein Splitting. Wer allerdings zur Unkrautkontrolle Belkar verwendet hat, kann aus Verträglichkeitsgründen kein Carax nutzen. Alternativ können Sie dann 0,35 bis 0,4 l/ha Toprex wählen, eingesetzt spätestens zum 5-Blattstadium. Die Einkürzung ist oft etwas geringer als die von Carax, dafür hält aber die Dauerwirkung länger. Alle anderen Fungizide sind für sehr frühe Einsätze weniger geeignet, zumindest dann, wenn eine starke Einkürzung gefragt ist.
In den mittelwüchsigen Sorten sind auch zum 6-Blattstadium noch gute Wirkungsgrade zu erwarten. Darüber hinaus ist dann oft die Wirkung gegen Phoma besser. Mit 0,4 l/ha Carax + 0,6 l/ha Tilmor (oder nach Einsatz von Belkar 0,4 l/ha Toprex) erreichen Sie zu diesem Termin die max. Einkürzung.
In Spätsaaten oder in Jahren mit verzögerter Herbstentwicklung können Sie auf die wachstumsregulierende Wirkung der Fungizide verzichten. Oder anders ausgedrückt: Wenn sehr wüchsige Sorten das 6-Blattstadium erst um den 5. bis 10. Oktober erreichen, bringt das Fungizid in puncto Einkürzung nichts mehr. Nur wenn in solchen Jahren Phoma mit stärkerem Befall vorkommt, ist ein positiver Ertragseffekt zu erwarten.