Aufgrund ihres hohen Ölgehaltes benötigen Rapssamen zum Keimen – bezogen auf die Korngröße – mehr Wasser als Getreidekörner. Für die Quellung des Korns und dessen Keimung ist das Doppelte des Samengewichtes nötig: 7 bis 10 mg Wasser pro Samen. Ein Rapssamen kann – im Gegensatz zu Getreide – das Keimwasser nur durch das Hilum (Ansatzstelle des Nabels) aufnehmen. Die Schale selbst ist wasserundurchlässig.
Feinkrümelig, aber kein STaub
Regnet es nach der Saat nicht, braucht der Samen zum Keimen im bestelltrockenen Boden den Wasservorrat aus einem Umkreis von 10 mm. Deshalb muss das Rapskorn mit wenigstens 1 cm Boden bedeckt sein. Um den Kontakt des Samens zum Boden und zudem den Wasserfluss sicherzustellen, muss der lose Boden angedrückt werden.
Zu fein sollte dieser allerdings nicht sein: Wurde der Boden zu Staub bearbeitet und regnet es nach der Saat längere Zeit, verschlämmt der Boden. Dann verhindert Sauerstoffmangel die Keimung. Ideal ist, wenn etwa 50% der Bodenpartikel im Saathorizont annähernd den Durchmesser des Rapssamenkorns aufweisen (1,5 bis 2,5 mm). So lässt sich der Keimwasserbedarf stillen, ohne dass das Samenkorn unter Sauerstoffmangel leidet.
Der Quellvorgang dauert zwischen 12 und 36 Stunden. Bis zum Feldaufgang vergehen bei ungebeizten Rapssamen 70°C-Tage (Tagesmitteltemperatur über 5°C mal Anzahl der Tage) bis zu 90°C-Tage bei gebeizten Rapssamen.
Phytohormone – der Aktivator
Mit der Wasseraufnahme und dem Quellen werden im Saatkorn Phytohormone (Gibberelline) freigesetzt. Diese induzieren die Keimung. Die Gibberelline aktivieren die Cytokinine im Keimling, die wiederum die Zellteilung und das Keimlingswachstum in Gang setzen (siehe Ausgabe 9/2021 ab Seite 94).
Sobald die Samenschale aufplatzt und die Keimwurzel sowie die -blätter austreten, ist die Keimung voll im Gang und kann nicht mehr abgebrochen werden. Fehlt dann Feuchtigkeit im trockenen oder Sauerstoff im nassen Boden, stirbt der Keimling ab. Auch Frost (unter - 8°C) führt zum Absterben. Sind die Keimblätter entfaltet, ist das Keimen abgeschlossen. Die fleischigen Keimblätter bestehen aus großvolumigen Zellen, die mit Öl und Eiweißpartikeln aus dem Samenkorn gefüllt sind, und können sofort assimilieren.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Aufgrund ihres hohen Ölgehaltes benötigen Rapssamen zum Keimen – bezogen auf die Korngröße – mehr Wasser als Getreidekörner. Für die Quellung des Korns und dessen Keimung ist das Doppelte des Samengewichtes nötig: 7 bis 10 mg Wasser pro Samen. Ein Rapssamen kann – im Gegensatz zu Getreide – das Keimwasser nur durch das Hilum (Ansatzstelle des Nabels) aufnehmen. Die Schale selbst ist wasserundurchlässig.
Feinkrümelig, aber kein STaub
Regnet es nach der Saat nicht, braucht der Samen zum Keimen im bestelltrockenen Boden den Wasservorrat aus einem Umkreis von 10 mm. Deshalb muss das Rapskorn mit wenigstens 1 cm Boden bedeckt sein. Um den Kontakt des Samens zum Boden und zudem den Wasserfluss sicherzustellen, muss der lose Boden angedrückt werden.
Zu fein sollte dieser allerdings nicht sein: Wurde der Boden zu Staub bearbeitet und regnet es nach der Saat längere Zeit, verschlämmt der Boden. Dann verhindert Sauerstoffmangel die Keimung. Ideal ist, wenn etwa 50% der Bodenpartikel im Saathorizont annähernd den Durchmesser des Rapssamenkorns aufweisen (1,5 bis 2,5 mm). So lässt sich der Keimwasserbedarf stillen, ohne dass das Samenkorn unter Sauerstoffmangel leidet.
Der Quellvorgang dauert zwischen 12 und 36 Stunden. Bis zum Feldaufgang vergehen bei ungebeizten Rapssamen 70°C-Tage (Tagesmitteltemperatur über 5°C mal Anzahl der Tage) bis zu 90°C-Tage bei gebeizten Rapssamen.
Phytohormone – der Aktivator
Mit der Wasseraufnahme und dem Quellen werden im Saatkorn Phytohormone (Gibberelline) freigesetzt. Diese induzieren die Keimung. Die Gibberelline aktivieren die Cytokinine im Keimling, die wiederum die Zellteilung und das Keimlingswachstum in Gang setzen (siehe Ausgabe 9/2021 ab Seite 94).
Sobald die Samenschale aufplatzt und die Keimwurzel sowie die -blätter austreten, ist die Keimung voll im Gang und kann nicht mehr abgebrochen werden. Fehlt dann Feuchtigkeit im trockenen oder Sauerstoff im nassen Boden, stirbt der Keimling ab. Auch Frost (unter - 8°C) führt zum Absterben. Sind die Keimblätter entfaltet, ist das Keimen abgeschlossen. Die fleischigen Keimblätter bestehen aus großvolumigen Zellen, die mit Öl und Eiweißpartikeln aus dem Samenkorn gefüllt sind, und können sofort assimilieren.