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Vom Nebenerwerb zum intensiven Gemüsebau

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Sonderkulturen hat ein junger Ackerbauer aus Nordbaden den Sprung zum Haupterwerb geschafft.


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Viele Ackerbauern stehen vor der Herausforderung, zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten zu finden. Manche investieren in Direktvermarktung oder suchen nach Kulturen, mit denen sie eine höhere Wertschöpfung erreichen können.


In top agrar 12/17 haben wir Betriebe aus der Pfalz vorgestellt, die diesen Weg eingeschlagen haben. Mit Himbeeren im Folientunnel, Kräuteranbau für die Teeproduktion oder der Kombination aus Ackerbau und Weinbau versuchen sie, ein ausreichendes Einkommen für sich und ihre Familie zu erwirtschaf-ten – und im hart umkämpften Bodenmarkt und bei steigenden Pachtpreisen zu bestehen.


Auch auf der „anderen Rheinseite“ in Baden-Württemberg schaffen sich Ackerbauern mit Intensivkulturen ein zusätzliches Betriebsstandbein. Tobias Schmitt ist einer von ihnen. Der 29-jährige Landwirtschaftsmeister hat den Betrieb in Hockenheim 2009 übernommen. Jahrzehntelang wurde der Hof im Nebenerwerb bewirtschaftet und auf kleinstrukturierten Flächen, die nicht einmal ein halbes Hektar maßen, Spargel und Tabak angebaut. Auch Kartoffeln und Getreide produzierte Familie Schmitt, aber eben im kleinen Stil.


60 ha Kopfsalat und Kohlrabi.

Als Tobias Schmitt in den Betrieb einstieg, weitete er zunächst den Kartoffelanbau auf rund 30 ha aus und stieg in den Möhrenanbau ein. Doch nach langem Rechnen kam er zu dem Entschluss, dass es weitere Veränderungen im Betrieb geben muss, wenn er auch in Zukunft wirtschaftlich arbeiten möchte.


„Ich wollte die Flächen, die wir haben, optimal nutzen“, sagt der 29-Jährige. Die steigende Nachfrage nach regionalen Produkten brachten ihm Ende 2016 eine Anfrage, ob er in den Salatanbau einsteigen wolle, der dann unter dem baden-württembergischen Regional-Siegel vermarktet werde. Die Entscheidung fiel schnell. Auf rund 60 ha produzierte Tobias Schmitt in diesem Jahr Salat und Kohlrabi und schloss damit eine Lücke. Denn im Umkreis von 40 km ist er der einzige größere Erzeuger.


2017 erwies sich wegen des späten Frosts und des trockenen Frühjahrs als kein allzu gutes Salatjahr und führte dazu, dass Tobias Schmitt durchaus Lehrgeld zahlen musste. „Zuerst ist gar nichts gewachsen und dann waren plötzlich mehrere Sätze gleichzeitig erntereif“, erklärt der Landwirtschaftsmeister. Was dem jungen Betriebsleiter ebenfalls massiv zu schaffen machte, waren die Kaninchen, die sich entlang der Gemarkung tummeln, und die Krähen. Zum Schutz vor den Vögeln hatte er im Sommer Vogelscheuchen auf mehreren seiner Felder aufgestellt, was bei vielen Spaziergängern für Belustigung sorgte.


Das erste Salatjahr hat sich für ihn insgesamt als Herausforderung erwiesen. Zum einen hat die Entscheidung, Salat und Kohlrabi zu produzieren auch große Investitionen gefordert. Der Betriebsleiter benötigte die entsprechende Pflanztechnik, Ernteanhänger, Erntetechnik und ein Kühlhaus, in dem das Gemüse zwischengelagert werden kann, bevor er es an den Lebensmitteleinzelhandel liefert. Hinzu kam der gestiegene Bedarf an Arbeitskraft.


Der Einstieg war nicht leicht.

Tobias Schmitt benötigt für die Kopfsalat-Ernte weit mehr Saisonarbeitskräfte, als er für die Spargelernte sowieso auf dem Hof hat. Und auch für ihn als Betriebsleiter und seine Frau hat sich das Arbeitspensum erhöht. „Gerade am Anfang muss man immer hinterher sein, um gute Qualität liefern zu können“, erklärt er. „Auch die Büroarbeit, wie Abrechnungen und Mitarbeiterverwaltung werden mehr.“


Der Schritt zu einem weiteren Betriebszweig war für Tobias Schmitt notwendig, um wirtschaftlich zu arbeiten. „Leicht war der Einstieg aber nicht“, betont er. Und hätte er nicht die Möglichkeit gehabt, die Abnahme der Ware durch einen Vertragspartner zu sichern, hätte er den Schritt wahrscheinlich auch nicht gemacht.Anja Rose

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