Durch Insekten übertragene Viruskrankheiten können das Getreide erheblich schädigen. Welche Schäden in Wintergerste entstehen können, ließ sich im vergangenen Frühjahr eindrucksvoll beobachten. So mussten betroffene Flächen mit massivem Befall sogar umgebrochen werden.
Spätsaaten weniger gefährdet
Blattläuse oder Zikaden nehmen die Viren von befallenen Gräsern im angrenzenden Grünland oder von Ausfallgetreide auf und übertragen es auf die jungen Getreidepflanzen. Früh gesätes Wintergetreide ist besonders gefährdet. Zudem gilt: Je wärmer der Herbst, desto höher ist die Vermehrungsrate und Aktivität der Läuse bzw. Zikaden und damit die Virusausbreitung.
Infizierte Pflanzen zeigen Vergilbungen, die an Blatträndern und -spitzen beginnen und sich dann streifenförmig über die Blattspreiten fortsetzen. Betroffene Pflanzen bleiben im Wachstum zurück und es werden nur wenige Halme ausgebildet. In früh gesäter Wintergerste treten erste Symptome häufig bereits im Herbst auf. Die typischen Virusnester werden aber oft erst mit wärmeren Temperaturen ab März des nächsten Jahres sichtbar.
Um den Schaden durch Verzwergungsviren zu begrenzen, haben sich pflanzenbauliche Maßnahmen bewährt. Vermeiden Sie unbedingt frühe Saattermine im Herbst. Aussaaten ab Ende Oktober sind in der Regel kaum gefährdet. Auf die rechtzeitige und konsequente Beseitigung des Ausfallgetreides ist ebenfalls zu achten. Eine neue Möglichkeit, um den Befall mit Gelbverzwergungsvirus auszuschließen, ist der Anbau toleranter Gerstensorten.
Insektizideinsatz erst bei 10% befallener Pflanzen
Wichtig ist, die jungen Bestände nach dem Auflaufen regelmäßig auf Befall zu kontrollieren. Insektizidmaßnahmen gegen Blattläuse im Herbst sollten nur dann erfolgen, wenn die wirtschaftliche Schadschwelle von 10% befallener Pflanzen überschritten ist. Sobald entsprechender Zuflug stattgefunden hat, Jungläuse bereits abgesetzt wurden (Koloniebildung) und die nachfolgende Witterung einen weiteren Populationsaufbau ermöglicht, sind Insektizidmaßnahmen in der Regel ab dem 2- bis 3-Blattstadium erforderlich.
Setzen Sie dazu Mittel aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide ein, da sie neben einer sicheren Wirkung gegen die vorhandenen Läuse auch über eine gute Dauerwirkung verfügen. In gegen das Gelbverzwergungsvirus toleranten Sorten empfiehlt sich dagegen keine Insektzidbehandlung. Diese werden zwar auch von Blattläusen befallen, die das Virus übertragen können, aber es werden in der Regel keine Krankheitssymptome sichtbar.Ursula Furth,
LWK Nordrhein-Westfalen
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Durch Insekten übertragene Viruskrankheiten können das Getreide erheblich schädigen. Welche Schäden in Wintergerste entstehen können, ließ sich im vergangenen Frühjahr eindrucksvoll beobachten. So mussten betroffene Flächen mit massivem Befall sogar umgebrochen werden.
Spätsaaten weniger gefährdet
Blattläuse oder Zikaden nehmen die Viren von befallenen Gräsern im angrenzenden Grünland oder von Ausfallgetreide auf und übertragen es auf die jungen Getreidepflanzen. Früh gesätes Wintergetreide ist besonders gefährdet. Zudem gilt: Je wärmer der Herbst, desto höher ist die Vermehrungsrate und Aktivität der Läuse bzw. Zikaden und damit die Virusausbreitung.
Infizierte Pflanzen zeigen Vergilbungen, die an Blatträndern und -spitzen beginnen und sich dann streifenförmig über die Blattspreiten fortsetzen. Betroffene Pflanzen bleiben im Wachstum zurück und es werden nur wenige Halme ausgebildet. In früh gesäter Wintergerste treten erste Symptome häufig bereits im Herbst auf. Die typischen Virusnester werden aber oft erst mit wärmeren Temperaturen ab März des nächsten Jahres sichtbar.
Um den Schaden durch Verzwergungsviren zu begrenzen, haben sich pflanzenbauliche Maßnahmen bewährt. Vermeiden Sie unbedingt frühe Saattermine im Herbst. Aussaaten ab Ende Oktober sind in der Regel kaum gefährdet. Auf die rechtzeitige und konsequente Beseitigung des Ausfallgetreides ist ebenfalls zu achten. Eine neue Möglichkeit, um den Befall mit Gelbverzwergungsvirus auszuschließen, ist der Anbau toleranter Gerstensorten.
Insektizideinsatz erst bei 10% befallener Pflanzen
Wichtig ist, die jungen Bestände nach dem Auflaufen regelmäßig auf Befall zu kontrollieren. Insektizidmaßnahmen gegen Blattläuse im Herbst sollten nur dann erfolgen, wenn die wirtschaftliche Schadschwelle von 10% befallener Pflanzen überschritten ist. Sobald entsprechender Zuflug stattgefunden hat, Jungläuse bereits abgesetzt wurden (Koloniebildung) und die nachfolgende Witterung einen weiteren Populationsaufbau ermöglicht, sind Insektizidmaßnahmen in der Regel ab dem 2- bis 3-Blattstadium erforderlich.
Setzen Sie dazu Mittel aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide ein, da sie neben einer sicheren Wirkung gegen die vorhandenen Läuse auch über eine gute Dauerwirkung verfügen. In gegen das Gelbverzwergungsvirus toleranten Sorten empfiehlt sich dagegen keine Insektzidbehandlung. Diese werden zwar auch von Blattläusen befallen, die das Virus übertragen können, aber es werden in der Regel keine Krankheitssymptome sichtbar.Ursula Furth,