Aufgrund des wechselhaften Wetters zog sich die Rapsaussaat dieses Jahr über einen langen Zeitraum. Als optimale Entwicklung vor dem Winter können Sie im Mittel ansehen:
25 bis 35 Pflanzen/m2 gleichmäßig verteilt (bei einer Einzelkornsaat reichen 20 bis 25 Pflanzen/m²),
8 bis 10 (maximal 12) Blätter und
einen Wurzelhalsdurchmesser von ca. 8 bis 10 mm.
Eine Herbst-N-Gabe kann man außerhalb der Roten Gebiete in Betracht ziehen, wenn sich deutliche Mangelsituationen einstellen und der Raps unterentwickelt in den Winter zu gehen droht. Diese sollte möglichst frühzeitig erfolgen. Die Sperrzeit für N-haltige Düngemittel ab dem 1. Oktober ist zu beachten. Betroffen sein könnten Rapsbestände,
die um den 25. September voraussichtlich drei bis vier oder weniger Laubblätter aufweisen werden und
die bisher keine N-Düngung zur Saat erhalten haben.
In diesen Fällen kann eine N-Gabe in Höhe von ca. 20 bis 25 kg N/ha sinnvoll sein. Der Einsatz von Gülle – möglichst dünn – ist etwa ab dem 2. Laubblatt des Rapses ebenfalls möglich.
So können Sie vorgehen
Als sehr effektiv und verträglich hat sich der Einsatz von aufgelöstem Harnstoff erwiesen. Dazu lösen Sie 15 bis 20 g/ha Harnstoff in ca. 200 l/ha Wasser auf. So ist der Harnstoff relativ gut pflanzenverträglich.
Achten Sie zudem auf eine gute Versorgung mit Schwefel und Spurennährelementen, die u.a. die N-Effizienz erhöht. Sulfat kann Nitrat in der Funktion zur Regelung des osmotischen Drucks in den Zellen ergänzen. Eine Blattdüngung mit Bittersalz (ca. 5 bis 7,5 kg/ha) ist daher ab dem 4-Blattstadium vor allem zu empfehlen bei
verhaltener Pflanzenentwicklung,
niedrigem pH-Wert (Magnesium wird bei niedrigen pH-Werten weniger verfügbar) und
Trockenheit (knappes Wasserangebot schränkt die Nährstoffaufnahme ein).
Prüfen Sie im Herbst zusätzlich, ob die Borversorgung passt. Vergilben die jüngsten Blätter und weisen zusätzlich einen rötlichen Rand auf, kann Bormangel die Ursache sein. Dieser tritt am ehesten bei einem pH-Wert von über 6,0, auf trockenen Böden, bei höheren Humusgehalten oder bei leichteren Böden auf, bei denen Bor aus dem Wurzelraum ausgewaschen sein könnte.
In diesen Fällen empfiehlt sich eine Blattdüngung im 4- bis 6-Blattstadium mit ca. 150 bis 200 g/ha Bor. Das entspricht z.B. ca. 0,85 bis 1,25 kg/ha Solubor oder 1,0 l/ha eines flüssigen Borblattdüngers.
Auf bekannten Manganmangelstandorten (pH je nach Bodenart über 5,6 bis 6,5, Humusgehalt höher als 3%, recht lockerer Boden, sehr leichter Standort) ist es angeraten, 3,0 kg/ha Mangansulfat oder 1,5 l/ha einer flüssigen Manganformulierung (150 g/l Mangan) zuzusetzen.
Auf stark humosen bis anmoorigen Böden hat es sich bewährt, bei dieser Spritzung zusätzlich 150 bis 200 g/ha Kupfer zuzusetzen. Das entspricht 600 bis 800 g/ha Kupfersulfat.
Lüder Cordes, LWK Niedersachsen
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Aufgrund des wechselhaften Wetters zog sich die Rapsaussaat dieses Jahr über einen langen Zeitraum. Als optimale Entwicklung vor dem Winter können Sie im Mittel ansehen:
25 bis 35 Pflanzen/m2 gleichmäßig verteilt (bei einer Einzelkornsaat reichen 20 bis 25 Pflanzen/m²),
8 bis 10 (maximal 12) Blätter und
einen Wurzelhalsdurchmesser von ca. 8 bis 10 mm.
Eine Herbst-N-Gabe kann man außerhalb der Roten Gebiete in Betracht ziehen, wenn sich deutliche Mangelsituationen einstellen und der Raps unterentwickelt in den Winter zu gehen droht. Diese sollte möglichst frühzeitig erfolgen. Die Sperrzeit für N-haltige Düngemittel ab dem 1. Oktober ist zu beachten. Betroffen sein könnten Rapsbestände,
die um den 25. September voraussichtlich drei bis vier oder weniger Laubblätter aufweisen werden und
die bisher keine N-Düngung zur Saat erhalten haben.
In diesen Fällen kann eine N-Gabe in Höhe von ca. 20 bis 25 kg N/ha sinnvoll sein. Der Einsatz von Gülle – möglichst dünn – ist etwa ab dem 2. Laubblatt des Rapses ebenfalls möglich.
So können Sie vorgehen
Als sehr effektiv und verträglich hat sich der Einsatz von aufgelöstem Harnstoff erwiesen. Dazu lösen Sie 15 bis 20 g/ha Harnstoff in ca. 200 l/ha Wasser auf. So ist der Harnstoff relativ gut pflanzenverträglich.
Achten Sie zudem auf eine gute Versorgung mit Schwefel und Spurennährelementen, die u.a. die N-Effizienz erhöht. Sulfat kann Nitrat in der Funktion zur Regelung des osmotischen Drucks in den Zellen ergänzen. Eine Blattdüngung mit Bittersalz (ca. 5 bis 7,5 kg/ha) ist daher ab dem 4-Blattstadium vor allem zu empfehlen bei
verhaltener Pflanzenentwicklung,
niedrigem pH-Wert (Magnesium wird bei niedrigen pH-Werten weniger verfügbar) und
Trockenheit (knappes Wasserangebot schränkt die Nährstoffaufnahme ein).
Prüfen Sie im Herbst zusätzlich, ob die Borversorgung passt. Vergilben die jüngsten Blätter und weisen zusätzlich einen rötlichen Rand auf, kann Bormangel die Ursache sein. Dieser tritt am ehesten bei einem pH-Wert von über 6,0, auf trockenen Böden, bei höheren Humusgehalten oder bei leichteren Böden auf, bei denen Bor aus dem Wurzelraum ausgewaschen sein könnte.
In diesen Fällen empfiehlt sich eine Blattdüngung im 4- bis 6-Blattstadium mit ca. 150 bis 200 g/ha Bor. Das entspricht z.B. ca. 0,85 bis 1,25 kg/ha Solubor oder 1,0 l/ha eines flüssigen Borblattdüngers.
Auf bekannten Manganmangelstandorten (pH je nach Bodenart über 5,6 bis 6,5, Humusgehalt höher als 3%, recht lockerer Boden, sehr leichter Standort) ist es angeraten, 3,0 kg/ha Mangansulfat oder 1,5 l/ha einer flüssigen Manganformulierung (150 g/l Mangan) zuzusetzen.
Auf stark humosen bis anmoorigen Böden hat es sich bewährt, bei dieser Spritzung zusätzlich 150 bis 200 g/ha Kupfer zuzusetzen. Das entspricht 600 bis 800 g/ha Kupfersulfat.