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Was tun gegen Gelbrost?

Lesezeit: 3 Minuten

Grundsätzlich ist nach dem stärkeren Gelbrostauftreten im letzten Jahr auch für die kommende Saison wieder mit erhöhtem Befall zu rechnen. Der im Vergleich zum Jahr 2014 deutlich kühlere, bis auf den Osten auch relativ trockene Herbst bot zwar nur wenige günstige Infektionsbedingungen. Ein Winter ohne stärkeren Frost oder ein feucht-kühles Frühjahr können jedoch auch aus wenigen infizierten Pflanzen wieder eine Epidemie entstehen lassen.


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Wichtigste Maßnahme bleibt die Bestandskontrolle spätestens zum Schossbeginn, um gegebenenfalls mit dem Wachstumsregler gezielt eine erste Maßnahme setzen zu können. Für stärker gelbrostanfällige Sorten, wie z. B. Akteur, JB Asano, Kometus, KWS Loft, Landsknecht, Matrix oder Primus, wird bei sichtbarem Befall eine Bekämpfung ab EC 30/31 nötig, da der Erreger hier sehr rasch Blattgewebe zerstören kann. Für Neuinfektionen reicht Gelbrost die Taubildung in kühleren Nächten.


Neue Gelbrost-Rassen?

Schwieriger wird eine Bekämpfungsentscheidung, wenn erster Gelbrost bei weitgehend resistent eingestuften Sorten (mit APS 2 oder 3) auftritt. So konnten wir im letzten Jahr auf unseren unbehandelten Monitoringflächen häufig auch bei Sorten wie Colonia, Cubus, Elixer, Impression, Linus, Pamier, Patras oder Rebell Gelbrost finden. Vereinzelt war sogar mehr als jede dritte Pflanze befallen. Allerdings blieben die Befallsstärken auch in den Folgewochen in der Regel sehr niedrig und waren nicht mit den genannten anfälligen Sorten zu vergleichen. Offenbar halten die Abwehrreaktionen dieser Weizensorten den Gelbrost ausreichend in Schach, oder es treten andere Gelbrostrassen auf, die weniger aggressiv sind.


Inwieweit im vergangenen Jahr in Deutschland neue Gelbrostrassen aufgetreten sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Bei der zuletzt dominierenden Gelbrostrasse „Warrior“ sprechen Experten mittlerweile von einer ganzen „Warrior-Gruppe“, unterteilt in vier Pathotypen mit unterschiedlichem Virulenzmuster. In Einzelfällen könnte dies auch zu neuen Sorteneinstufungen führen. Die entsprechenden Untersuchungen am Julius Kühn-Institut sind noch nicht abgeschlossen. Somit bleiben gewisse Unsicherheiten. Aufmerksame Kontrollen sind umso wichtiger.


Führen Sie ohnehin eine Maßnahme in der frühen Schossphase etwa gegen Septoria durch, erfassen Sie solch geringen Befall sicher mit. Denn bis auf reine Prochloraz-, Kontakt- oder Mehltauspezial-Mittel lässt sich Gelbrost in der Frühphase mit allen anderen Wirkstoffen ausreichend bekämpfen.


Bei stärkerem, sporulierendem Befall oder anfälligeren Sorten sollten Sie aber gezielt auf die roststärksten Azole, Tebuconazol oder Epoxiconazol, setzen. Mischungen mit Carboxamid- oder Strobilurin-Partnern sorgen dann in der späteren Schossphase für eine langanhaltende Schutzwirkung der behandelten Blätter. Achten Sie vor allem bei Gelb­rostnestern im eigenen Schlag oder in der Region auch auf einen konsequenten Schutz der neugeschobenen Blätter. Selbst Blatthälften, die in solchen Situationen länger als 10 bis 14 Tage ohne ausreichenden Fungizidschutz stehen, werden Sie am späteren Befall erkennen.


Planen Sie in Gelbrostjahren – auch ohne Fusarium-Risiko – bei anfälligen Sorten eine Ährenbehandlung fest ein. Denn auch im letzten Jahr konnten wir wieder an mehreren Standorten Ährenbefall feststellen. Ein roststarkes Azol-Mittel mit 60 bis 70 % der Regelmenge reicht dazu aus. Erst längere trocken-heiße Witterung stoppt die Ausbreitung des Gelbrostes. Der Pilz bildet dann statt der gelben, streifenförmigen Sommersporenlager die typischen, ebenfalls in Streifen angeordneten, schwarzen Wintersporenlager, von denen aber keine Gefahr mehr für das Getreide ausgeht. Durch die frühe Trockenheit waren diese im letzten Jahr teils schon Ende Mai zu beobachten.

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