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topplus Blüte, Korn und Keimruhe

Wechselspiel der Hormone

Lesezeit: 3 Minuten

Unterschiedliche Saatzeit und mehrwöchige Altersunterschiede der Pflanzen werden bis zur Blüte auf wenige Tage synchronisiert. Mit der Blüte und in den ersten zwei Wochen danach steigt die Cytokininaktivität stark an. Die Cytokinine sind dafür zuständig, bis zu 200000 Endospermzellen je Korn („sink“ = Assimilatsenke) auszubilden (siehe Übersicht 5). Großkörnige Sorten haben generell eine höhere Cytokininaktivität als kleinkörnige. Ist in dieser Phase die Aktivität der Cytokinine in den Blättern durch einen ausgeprägten Greening-Effekt ebenfalls hoch, bilden die Blätter selbst eine Assimilatsenke und geben diese während der Kornfüllung nur schleppend an die Ähre ab. Bestände mit einem überzogenen, intensiv grünen Blattapparat haben dann schlechtere Hektolitergewichte und reifen im Stroh schlecht ab. Auxine und Gibberelline sind dafür verantwortlich, dass Assimilate aus den Blättern („source“ = Assimilatquelle) in das Korn umverlagert werden.


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Vier Wochen nach der Blüte beginnt die Aktivität der Reifehormone. Abscisinsäuren (abscisic-acid = ABA) schließen langsam die Einlagerung der Assimilate ab und erhöhen die Durchlässigkeit der Kornmembranen für Wasser. So kann das Korn schneller austrocknen. Die Abscisinsäure ist auch dafür zuständig, die primäre Keimruhe aufzubauen. Diese verhindert das vorzeitige Keimen auf der Mutterpflanze (Auswuchs). Je höher der Cytokininpegel, desto schlechter kann die ABA die Keimruhe aufbauen. Starke Greening-Effekte, N-Schübe durch Regenfälle, aber auch strahlungsarmes Wetter während der Kornfüllung haben schlechte Fallzahlen und Auswuchs zur Folge.


Die ABA spielt schon während der gesamten Entwicklung der Pflanze eine Rolle als (Anti-)Stresshormon. Trockenheit, Frost und Hitze, aber auch Nährstoffdefizite und schlechte Wurzelbildung infolge von Nässe induzieren die ABA-Produktion in den Blättern. Die ABA reduziert die Intensität des Pflanzenwachstums und forciert die Pflanzenalterung. Nach dem Ährenschieben werden Abscisinsäuren aus gestressten Organen in die Ähre transportiert und beschleunigen die Abreife bis hin zur Notreife und Schmachtkornbildung. Trockene und vor allem heiße Abreifebedingungen verstärken die Keimruhe. Wintergerste weist durch die frühe Abreife häufig eine ausgeprägte Keimruhe auf, die zu schlechten Ergebnissen bei Keimfähigkeitstests führt, wenn die Keimruhe nicht durch Kühlung in gequollenem Zustand oder Gibberellinapplikation (im Labor) gebrochen wird. Unter natürlichen Bedingungen baut sich der keimhemmende ABA-Pegel erst nach einigen Wochen ab. Die Bekämpfung von Ausfallsamen ist deshalb in trocken-heißen Sommern wesentlich schwieriger. Bei der Aussaat in einen trocken-warmen Boden verzögert sich die Keimfähigkeit weiter. Erst nach Abkühlung und Wiederbefeuchtung des Bodens initiieren die im quellenden Embryo aktivierten Gibberelline den Keimvorgang. Triazolhaltige Beizen hemmen die Gibberellinaktivität und wirken dadurch keimverzögernd. ▶

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