Septoria-Blattdürre, Gelbrost, DTR – welcher Pilz Probleme macht, entscheidet die Witterung. Passende Empfehlungen gibt Ihnen Hermann Hanhart, LWK Nordrhein-Westfalen.
Das letzte Jahr hat klar gezeigt, dass Fungizide nur abhängig vom Befallsdruck notwendig sind. In Jahren mit frühem, hohem Befall sind drei, in Ausnahmen sogar vier Behandlungen hoch wirtschaftlich. In Jahren mit verspäteter Epidemie können jedoch zwei bereits zu viel sein.
Strategien nach Schema F sind auch mit arbeitswirtschaftlichen Zwängen nicht zu rechtfertigen. In jedem Jahr müssen Sieam ende des Winters, spätestens zum ersten potenziellen Behandlungstermin die Situation neu einschätzen. Dazu ist nicht nur eine gute Kenntnis der Wirkstoffpotenz erforderlich. Wichtiger ist oft die richtige Ansprache der Krankheiten und eine realistische Vorstellung der Ausbreitungsmöglichkeiten sowie der zu erwartenden Schäden. Diese hängen von Sorte und Standort ab. Der optimierte Fungizideinsatz stellt also hohe Ansprüche an Sie als Landwirt.
Der hohe Krankheitsbefall aus dem Vorjahr und der viel zu warme, feuchte Herbst haben die Ausbreitung mit hohem Ausgangsbefall begünstigt. Vor allem in Frühsaaten sind in den Beständen bereits vor Weihnachten Mehltau, Gelbrost, Braunrost und Septoria tritici stärker verbreitet. Auch für Halmbasiserkrankungen war die Witterung günstig. Bleibt also abzuwarten, wie der Winter wird, und vor allem, welche Witterung sich zum Schossen des Weizens einstellt.