Den Weizen ein-, zwei- oder sogar dreimal behandeln? Mit welchen Strategien Sie je nach Witterung und Befallssituation sicher klarkommen, verrät Stephan Weigand, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising.
Roste und Mehltau lassen sich weiterhin nach dem ersten Auftreten mit geeigneten Mitteln sicher und langanhaltend bekämpfen. Eine kurative Bekämpfung der Septoria-Blattdürre wird dagegen aufgrund der schleichenden Anpassung des Erregers weit vor sichtbaren Symptomen zunehmend schwerer. Hier müssen Sie abhängig von Mittel und Aufwandmenge mittlerweile möglichst infektionsnah behandeln.
Wichtig ist auch, eine gut geplante Strategie rasch und flexibel zu ändern, wenn es die Situation erfordert. Haben Sie etwa im Vertrauen auf die gute Gelbrost-Einstufung der Sorte die Mittelwahl der Erstbehandlung auf Mehltau und Septoria beschränkt und es tritt doch unerwartet starker Gelbrost-Befall auf, z. B. durch eine neue Rasse, haben Sie die folgenden Optionen:
- die Folgebehandlung vorzuziehen,
- deren Mittelwahl oder Aufwandmenge anzupassen oder
- eine gezielte Zwischenbehandlung zu platzieren.
Neben der Witterung entscheidet vor allem die Resistenzausstattung der Sorte, mit welchem Erreger Sie in der folgenden Saison zu rechnen haben. Mit einer gesunden Sorte lässt sich je nach Befallssituation oft eine Behandlung einsparen. Die Anfälligkeiten im aktuellen Weizensortiment weisen allerdings große Unterschiede auf (siehe Übersicht 1).
Bei Krankheiten wie Halmbruch, Septoria, DTR oder Fusarium fällt hierbei die Spanne geringer aus als bei Mehltau, Gelb- oder Braunrost.