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Welche Strategie im Frühjahr?

Lesezeit: 4 Minuten

Bei mittlerem Befall reicht der Einsatz der Legeflinte aus, bei Starkbefall dagegen eher nicht. Wichtig sind vorbeugende Maßnahmen.


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In einigen Regionen ist die Ausgangssituation für diese Saison als kritisch einzustufen. Die Getreide-, Raps- und Grünlandflächen sowie Rückzugsgebiete sind häufig mit Starkbefall in den Winter gegangen.


Auch wenn langjährige Erfahrungen belegen, dass es in zwei aufeinanderfolgenden Jahren nur selten zu massivem Befall in großen Gebieten kommt, kann man dennoch keine Entwarnung geben. Die nasse Witterung im Winter mit einem Wechsel von Frost- und Nichtfrostperioden war für die Mäuse zwar ungünstig, trotzdem sind sie auf vielen aus dem Herbst befallenen Flächen nach wie vor aktiv.


Nur mit Legeflinte?

Vor allem in den Hauptrisikogebieten ist es wichtig, die Bestände regelmäßig auch im Winter auf Mäusebefall zu kontrollieren. Bei Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte (siehe Übersicht 2) muss rechtzeitig ein Einsatz mit den bekannten Zinkphosphid-Präparaten wie Giftlinsen oder -weizen erfolgen. Geeignete Produkte entnehmen Sie Übersicht 3. Halten Sie bei der Anwendung unbedingt die Auflagen ein (z.B. NT661: verdeckte Ausbringung). Bei mittlerem Befallsdruck hat sich die Behandlung der Nester mit der Legeflinte bewährt.


Bei Starkbefall und langfristig günstigen Bedingungen für die Mäuse reicht diese Maßnahme aber nicht aus. Zudem erfordert sie in diesem Fall viel Personal. Dazu kommt Folgendes: Die Anwendung der Legeflinte gegen Feldmäuse zählt zwar zu den einfachen Hilfstätigkeiten im Pflanzenschutz, muss aber unter Verantwortung und Aufsicht einer Person mit Sachkundenachweis erfolgen. Dazu gehört auch das ordnungsgemäße Anleiten von nichtsachkundigem Personal.


Die Zulassungen der Zinkphosphid-haltigen Präparate ist Ende des Jahres 2014 ausgelaufen. Seitdem verlängert sie das BVL kurzfristig für die Mittel, die zur Wiederzulassung anstehen. Informieren Sie sich daher vor dem Einsatz genau über den aktuellen Stand. Diesen finden Sie auf der Online-Datenbank des BVL.


Weil die chemische Bekämpfung nur sehr eingeschränkt möglich ist und Notfallzulassungen nur in Ausnahmefällen erteilt werden, muss man vorbeugend handeln. Führen Sie folgende Maßnahmen vor allem in Risikogebieten konsequent durch:


  • Wählen Sie keine Direktsaat nach starkem Befall in der Vorkultur.
  • Verteilen Sie das Stroh exakt oder bergen sie es unverzüglich.
  • Bearbeiten Sie die Stoppeln nach der Ernte (unterbricht „Grüne Brücken“ und erleichtert Greifvögeln den Zugriff).
  • Säen Sie bei Starkbefall in der Vorkultur etwas später oder bauen Sie – falls möglich – eine Sommerung an.
  • Bearbeiten Sie den Boden mindestens 20 bis 25 cm tief, um die Bausysteme zu zerstören (am besten wenden oder tief und mehrmalig grubbern).
  • Mähen oder Mulchen Sie regelmäßig Rückzugsgebiete, wie Straßenböschungen (erleichtert den Zugriff von Feinden).
  • Pflügen Sie entlang eines Schlagrandes oder zu angrenzenden Flächen tief.
  • Stellen Sie möglichst Sitzkrücken für Greifvögel auf (wenn kein Rodentizid angewendet wird!).
  • Überwachen Sie Ihre Flächen ständig, auch im Winter.


Feldmaus-Management:

Einige Landwirte setzen bei hohem Mäusedruck zusätzlich die sogenannte Mäuseköderlegemaschine Wumaki ein. Diese ist auch als Wühlmauspflug bekannt. Die Maschine zieht eine oder mehrere Röhren etwa 20 cm tief in den Boden. Dort legt sie in bestimmten Abständen Giftlinsen oder -getreide ab. Die Röhren zieht man entlang der Schlagränder, um das Einwandern der Mäuse aus den Rückzugsgebieten einzudämmen.


In der Praxis lassen sich mit dieser Methode zum Teil gute Wirkungen erzielen. Allerdings wirkt sie nicht gegen Mäuse, die sich auf der Fläche befinden. Somit kann dies nur eine flankierende Maßnahme sein.


Wegen der hohen Vermehrungsraten und raschen Generationsfolge der Feldmaus ist es wichtig, alle Möglichkeiten zur Bekämpfung konsequent zu nutzen. Weil derzeit noch viele Fragen zum Feldmaus-Management offen sind, beschäftigt sich die BLAG schwerpunktmäßig mit Forschungsfragen. Ziel ist es, alternative Verfahren zu entwickeln. In einem Kooperationsprojekt wird seit 2014 daran gearbeitet, die Einwanderung der Feldmäuse aus Rückzugsgebieten zu verhindern. Unter anderem testet und optimiert man dazu verschiedene Fallensysteme.

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