Ab Ende März, mit Beginn des 13- bis 14-Stunden-Langtages (einschließlich der bürgerlichen Dämmerung, siehe Glossar), beginnt die Streckung. Aus den Vorstufen der Gibberelline werden durch den längeren Tag streckungsaktive Gibberelline gebildet. Das gerade geschobene Blatt nimmt den Lichtreiz auf. In BBCH 30 wird in einem „Normaljahr“ mit einigen Wochen Vegetationsruhe das viertletzte Blatt (F-3) geschoben. Aus F-3 streckt sich das erste, unterste Internodium. Danach folgen in BBCH 31 F-2, in BBCH 32 F-1, in BBCH 37 spitzt das Fahnenblatt (F) und ab BBCH 51 schiebt die Ähre. Der Halm hat dann fünf Internodien. Ohne oder nur bei kurzer Vegetationsruhe wird bei Septembersaaten zu BBCH 30 erst F-4 geschoben, sodass der Halm sechs Internodien ausbildet. Die Internodien sind unten kurz und kräftig und werden nach oben hin länger und dünner. So bleiben die Pflanzen wie ein Teleskop unten standfest und oben geschmeidig, um bei Wind und Wetter nachgeben zu können – ohne zu knicken oder zu brechen.
Der älteste Trieb hat den höchsten Gibberellinpegel und das größte Streckungspotenzial. Je jünger der Nebentrieb, umso geringer das Längenwachstum und desto eher wird er von den älteren Trieben mit den größeren Blättern beschattet und reduziert bzw. nicht vollständig ausgebildet (Strohtrieb). Triebe, die zu Streckungsbeginn noch keine Kronenwurzeln, aber bereits drei bis vier Blätter gebildet haben, werden nur eine unterständige Ähre bilden. Triebe mit weniger als drei Blätter werden reduziert.
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Ab Ende März, mit Beginn des 13- bis 14-Stunden-Langtages (einschließlich der bürgerlichen Dämmerung, siehe Glossar), beginnt die Streckung. Aus den Vorstufen der Gibberelline werden durch den längeren Tag streckungsaktive Gibberelline gebildet. Das gerade geschobene Blatt nimmt den Lichtreiz auf. In BBCH 30 wird in einem „Normaljahr“ mit einigen Wochen Vegetationsruhe das viertletzte Blatt (F-3) geschoben. Aus F-3 streckt sich das erste, unterste Internodium. Danach folgen in BBCH 31 F-2, in BBCH 32 F-1, in BBCH 37 spitzt das Fahnenblatt (F) und ab BBCH 51 schiebt die Ähre. Der Halm hat dann fünf Internodien. Ohne oder nur bei kurzer Vegetationsruhe wird bei Septembersaaten zu BBCH 30 erst F-4 geschoben, sodass der Halm sechs Internodien ausbildet. Die Internodien sind unten kurz und kräftig und werden nach oben hin länger und dünner. So bleiben die Pflanzen wie ein Teleskop unten standfest und oben geschmeidig, um bei Wind und Wetter nachgeben zu können – ohne zu knicken oder zu brechen.
Der älteste Trieb hat den höchsten Gibberellinpegel und das größte Streckungspotenzial. Je jünger der Nebentrieb, umso geringer das Längenwachstum und desto eher wird er von den älteren Trieben mit den größeren Blättern beschattet und reduziert bzw. nicht vollständig ausgebildet (Strohtrieb). Triebe, die zu Streckungsbeginn noch keine Kronenwurzeln, aber bereits drei bis vier Blätter gebildet haben, werden nur eine unterständige Ähre bilden. Triebe mit weniger als drei Blätter werden reduziert.
Friederike Mund, Dr. Ute Kropf, Dr. Hansgeorg Schönberger